Fadenlifting bei Schlupflidern: Lohnt sich der Eingriff?

Redaktion, 07. JULI 2022

Fadenlifting bei Schlupflidern

Im Netz ist das Fadenlifting schon lange ein Trend. Doch lohnt sich der Eingriff bei Schlupflidern?

Heutzutage gibt es unzählige Möglichkeiten, sein Äußeres zu optimieren. Meistens geht es darum, Alterserscheinungen im Gesicht rückgängig zu machen und so jünger auszusehen. Große, chirurgische Eingriffe sind dabei schon lange nicht mehr notwendig. Stattdessen werden immer häufiger minimalinvasive Behandlungen durchgeführt. Ein großer Trend der letzten Jahre ist das Fadenlifting, das meist in der Augenpartie durchgeführt wird. Besonders beliebt ist das Fadenlifting bei Schlupflidern. Lesen Sie in diesem Artikel, ob sich der Eingriff zur Hautstraffung lohnt und welche Risiken diese Methode birgt.

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Was sind Schlupflider?

Bei Schlupflidern handelt es sich um schlaffe bzw. überschüssige Haut am oberen Augenlid, das je nach Ausprägung das Oberlid teilweise oder vollständig verdeckt. Ein Schlupflid ist dabei vom sogenannten Monolid zu unterscheiden, das vor allem bei Menschen aus dem asiatischen Raum vorkommt. Hierbei existiert keine zweite Lidfalte, beim Schlupflid hingegen wird die zweite Lidfalte durch den Hautüberschuss verdeckt.

Schlupflider sind eine typische Alterserscheinung, können aber auch genetisch bedingt bei jungen Menschen auftreten. Eine gesundheitliche Gefahr geht davon nicht aus. Es ist vielmehr der ästhetische Aspekt, der Betroffene zu einer Behandlung der Schlupflider verleitet.

Was sind die Ursachen für Schlupflider?

Schlupflider können angeboren sein oder sich erst im Laufe des Lebens entwickeln. Meist bemerken Betroffene die schlaffe Haut mit zunehmendem Alter. Dabei spielen unterschiedliche Ursachen eine Rolle.

Alterungsprozess

In den meisten Fällen entstehen Schlupflider im Zuge der natürlichen Hautalterung.

Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Zellstoffwechsel und die Regenerationsfähigkeit nimmt ab. Es wird immer weniger hauteigenes Kollagen produziert - stattdessen wird bestehendes Kollagen abgebaut. Es gehen wichtige Strukturen verloren, die das Bindegewebe straff und elastisch machen. Infolgedessen erschlafft die Haut und entstehen Schlupflider. In der Augenpartie wird die schlaffe Haut schon früh sichtbar, denn hier ist die Haut am dünnsten und wird nicht durch Fettgewebe gepolstert.

UV-Strahlung

Die natürlichen Hautalterungsprozesse werden außerdem durch äußere Einflussfaktoren beschleunigt. Den größten und schädlichsten Einfluss übt die Sonneneinstrahlung aus.

Die Gefahr der UV-Strahlung wird von den meisten Menschen unterschätzt und so gehört ein Sonnenschutz nur bei den Wenigsten zur Pflegeroutine. Somit wirken die UV-Strahlen Tag für Tag und Jahr für Jahr auf die Haut in der Augenpartie ein. Freie Radikale schädigen durch Oxidationsprozesse die Hautzellen und lassen sie schneller altern. Die Haut trocknet aus und erschlafft, was zu hängenden Augenlidern und Falten im Augenbereich führt.

Lebensweise

Die Art und Weise wie ein Mensch sich ernährt und mit seinem Körper umgeht hat Auswirkungen auf sein Äußeres. Alkohol- und Zigarettenkonsum, chronischer Stress und eine einseitige Ernährungsweise verändern die Haut - und zwar ins Negative. Ein ungesunder Lebensstil verschlechtert die Widerstandsfähigkeit der Haut und hemmt die Regeneration. Außerdem entstehen freie Radikale, die die Zellen angreifen und somit die Haut schneller altern lassen. Das steigert auch das Risiko für die Entstehung von Schlupflidern.

Unser Tipp bei Schlupflidern

Unser Tipp bei Schlupflidern

Was ist ein Fadenlifting?

Das Fadenlifting wird auch als softes Facelifting bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen minimalinvasiven Eingriff, um bestimmte Bereiche im Gesicht zu straffen.

Beim Fadenlifting werden - wie die Bezeichnung schon andeutet - spezielle Fäden unter die Hautoberfläche gebracht. Diese Fäden werden unter Spannung gesetzt, um so verschiedene Hautpartien glattzuziehen bzw. zu straffen. So wird einerseits das Hautbild geglättet und andererseits werden dem Gesicht definierte Konturen sowie mehr Jugendlichkeit und Frische verliehen. Gleichzeitig sollen die Fäden die körpereigene Kollagenproduktion anregen und so auch nach dem Auflösen der Fäden für einen strahlenden Blick sorgen.


Folgende Einsatzbereiche sind bei einem Fadenlifting möglich:


  • Definition der Kinnline (Jawline)
  • Straffung von hängenden Wangen (Nasolabialfalten und Marionettenfalten)
  • Straffung von Schlupflidern
  • Anhebung der Augenbrauen (Fox-Eye-Effekt)
  • Straffung von schlaffer Haut am Hals

Für das Fadenlifting am Schlupflid werden - ebenso wie in anderen Gesichtsbereichen - spezielle, selbstauflösende Fäden verwendet. Sie bestehen entweder aus Polydioxanon (PDO-Fäden) oder Polymilchsäure (PLA-Fäden), die verschiedene Strukturen aufweisen und mit Widerhaken besetzt sind. Sie haken sich im Bindegewebe fest und straffen bei Zug an dem Faden die Hautpartie. Nicht auflösbare Gold- und Kunststofffäden werden nicht mehr verwendet.

Wie funktioniert das Fadenlifting bei Schlupflidern?

Fadenliftings sind eine Alternative für all die, die ihre Schlupflider ohne OP behandeln lassen möchten. Vor dem Eingriff sollte in jedem Fall zunächst eine Beratung durch den behandelnden Arzt erfolgen. Dieser klärt über den Behandlungsablauf sowie mögliche Risiken und Nebenwirkungen auf. Speziell in der Augenpartie ist besondere Vorsicht bei ästhetischen Eingriffen geboten.

Der Ablauf eines Fadenlifting sieht in etwa so aus:


  1. Zunächst wird besprochen, wie stark die Schlupflider gestrafft werden sollen und welches Ergebnis im Rahmen des Machbaren liegt.

  2. Die Hautpartien im Bereich der Schläfen und Augenbrauen werden gereinigt und vor den Eingriff vorbereitet. Anschließend wird der Gesichtsbereich lokal betäubt. Eine Narkose ist nicht notwendig.

  3. Nun werden mit einer Injektionsnadel die Fäden in das Unterhautfettgewebe eingebracht, Für die Straffung der Schlupflider werden meist nur wenige Fäden benötigt, die im Bereich zwischen den Wangenknochen und dem Haaransatz an den Schläfen platziert werden.

  4. Nach dem Einbringen der Fäden verhaken sich diese durch das Ziehen im Gewebe, ähnlich wie ein Angelhaken. Je nachdem welches Resultat Vorfeld des Fadenliftings besprochen wurde, wird der Faden stärker oder schwächer gespannt.

  5. Wurden die Fäden endgültig platziert, bleiben lediglich zwei kleine Einstichstellen der Nadeln zurück. Diese werden mit kleinen Pflastern verklebt und die Behandlung ist beendet.

Wie lange hält das Ergebnis nach einem Fadenlifting an?

Zwischen minimal invasiven und operativen Eingriffen besteht ein großer Unterschied in der Haltbarkeit der Veränderung. Ein kleiner Eingriff bedeutet in den meisten Fällen nämlich auch, dass das Ergebnis nicht permanent ist. Das ist sowohl bei Unterspritzungen und Injektionen, als auch bei einem Fadenlifting der Fall.


Beim Fadenlifting der Augenlider werden in der Regel nur wenige Fäden verwendet. Nach dem Einsetzen dauert es ca. 3-5 Wochen, bis die Fäden sich fest verankert haben und das Endergebnis sichtbar ist. Sobald diese sich auflösen, schwindet auch der Lifting-Effekt und die Schlupflider liegen wieder auf dem Oberlid auf. Im Schnitt sind die Fäden nach ca. 6-8 Monaten vollständig abgebaut. Je nachdem wie schnell der eigene Stoffwechsel arbeitet, kann die Haltbarkeit des Fadenliftings länger und kürzer sein.

Welche Nebenwirkungen hat ein Fadenlifting?

Fadenliftings haben vor allem durch Videos in sozialen Netzwerken an Aufmerksamkeit und Beliebtheit gewonnen. Bekannt geworden sind sie vor allem durch bekannte Stars und Topmodels, die sich diesem Eingriff unterzogen haben. Diese Behandlungsmethode mag im Gegensatz zu einer Blepharoplastik (= operative Augenlidstraffung) harmlos erscheinen, dennoch sind unangenehme Nebenwirkungen möglich.


Beim Fadenlifting wird ein Fremdkörper unter die Haut gebracht. Das bedeutet auch, dass der Körper natürlicherweise mit einer Abstoßungsreaktion darauf reagieren kann. Außerdem kann eine Fehlplatzierung das Erscheinungsbild der Augenlider auf unerwünschte Art und Weise verändern. Darüber hinaus sind trotz minimaler Einstichstellen jederzeit Komplikationen bei der Wundheilung möglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen demnach:


  • Irritationen, Rötungen, Schwellungen, Schmerzen
  • Hämatombildung am Auge
  • Infektionen der Einstichstellen
  • Entzündungen im Zuge einer Abstoßungsreaktion
  • Narbenbildung bzw. Narbenwucherungen (Keloidbildung)
  • Hautraffungen durch zu starken Zug

Was sind die Vorteile und Nachteile eines Fadenliftings?

Ein ästhetischer Eingriff ist immer mit Risiken verbunden. Aus diesem Grund sollten die Vor- und Nachteile eines Fadenliftings bei Schlupflidern vor der Behandlung gegeneinander abgewogen werden. 


Vorteile:
  • Eingriff mit Sofort-Effekt
  • kurze Behandlungsdauer
  • nach dem Eingriff sofort gesellschaftsfähig
  • kaum sichtbare Narbenbildung
  • natürliches Ergebnis
  • relativ kostengünstig (ab ca. 300 Euro je nach zu behandelnder Gesichtspartie)

Nachteile:
  • bei Fehlplatzierung Sichtbarkeit des Fadens
  • Risiko für Entzündungen und Verhärtungen
  • Risiko für Asymmetrien beim Auflösen der Fäden
  • Lifting-Effekt meist nicht von langer Dauer

Wie sind die Erfahrungen mit einem Fadenlifting bei Schlupflidern?

Ein Eingriff im Gesicht sollte gut überlegt sein. Ob sich die Behandlung der Schlupflider tatsächlich lohnt, versuchen die meisten anhand von Erfahrungsberichten im Netz herauszufinden.

Erfahrungen über Wirksamkeit eines Fadenliftings gibt es unzählige im Netz. Insbesondere auf den Websites von Schönheitskliniken und privaten Praxen wird mit positiven Berichten zufriedener Patienten geworben. Abseits dieser Seiten hingegen gibt es zahlreiche Frauen und teilweise auch Männer, die über ihre negativen Erfahrungen mit einem Fadenlifting berichten.


Insgesamt sind die Meinungen gespalten. Es gibt zahlreiche Patientinnen und Patienten, die auch lange nach ihrem Eingriff sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Haltbarkeit sind und es jederzeit wiederholen würden. Andererseits wird öfter auch über Komplikationen gesprochen. So haben einige nach dem Fadenlift mit unschönen, verdickten Narben zu kämpfen. Häufig liest man auch, dass der straffende Effekt bereits nach wenigen Tagen nicht mehr sichtbar war und die Schlupflider genau so aussahen, wie vor der Behandlung. Für solch ein kurzweiliges Ergebnis ist ein Preis von mehreren hundert Euro zu Recht deutlich zu hoch.


Fazit: Lohnt sich ein Fadenlifting bei Schlupflidern?

Schlupflider empfinden viele Männer und Frauen als störend. Je nachdem wie stark sie ausgeprägt sind, sind sie nicht nur ein optisches Problem, sondern liegen auch schwer auf dem oberen Augenlid auf. An einen operativen Eingriff, bei dem die Haut herausgeschnitten wird, trauen sich viele nicht heran. Damit sind hohe Kosten und eine längere Abheilungsdauer verbunden, die nicht jeder in Kauf nehmen möchte. Stattdessen liebäugeln viele mit einem Fadenlifting gegen die Schlupflider.


Der minimalinvasive Eingriff ist in vielerlei Hinsicht vorteilhaft. Er ist vergleichsweise günstig und man ist sofort wieder gesellschaftsfähig. Ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen geht es allerdings nicht und auch das Ergebnis lässt manchmal schneller nach, als gedacht. Um herauszufinden, ob das Fadenlifting sich lohnt und das gewünschte Resultat erzielen kann, ist eine umfassende Beratung daher unverzichtbar. Möglicherweise sind auch andere Behandlungsmethoden wie der Plasma Pen oder eine Thermage besser geeignet, um den gewünschten Effekt zu erreichen.


QUELLEN

  • D. Greiner: Fadenlifting. 2016.
  • Hans-Ulrich Voigt: Fadenlifting mit selbstauflösenden Fäden. 2016.
  • Melissa Mcalees: Aesthetic tweakments: the rise of the ‘fox eye’. 2020.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.