Augenringe durch Handy: Vorsicht vor dieser Krankheit!

Redaktion, 21. JUNI 2022

Augenringe durch Handy

Wer sein Handy nicht aus der Hand legen kann, der muss sich auf dunkle Augenringe einstellen.

Ein Leben ohne Smartphone ist für die meisten in der heutigen Zeit nicht mehr vorstellbar. das kleine Gerät erleichtert den Alltag in vielerlei Hinsicht und ermöglicht es, viele Dinge schnell und unkompliziert zu erledigen. Doch so viel Nutzen ein Smartphone auch mit sich bringen mag, gibt es auch Schattenseiten, die auch die Gesundheit betreffen. Vielleicht haben Sie auch bemerkt, dass die Augen schneller gereizt und trocken sind und sich bei exzessivem Handy-Konsum plötzlich dunkle Augenringe bilden. Hierbei spricht man von der digitalen Augenkrankheit. was es damit auf sich hat und was Sie dagegen tun können, lesen Sie in diesem Artikel.

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Augenringe wegbekommen: Dieses Hausmittel hilft

Dauerhafte Augenringe sind für die betroffenen Männer und Frauen oft eine große Belastung. Sie lassen uns müde, krank und auch älter aussehen. Sie wieder loszuwerden, ist manchmal gar nicht so einfach. Doch besonders ein Hausmittel verspricht Erfolg gegen die dunklen Schatten unter den Augen.

Was ist die digitale Augenkrankheit?

Wenn ein Begriff das 21. Jahrhundert umschreibt, dann ist es die Digitalisierung. Noch vor 30 Jahren hätte es wohl kaum jemand für möglich gehalten, dass das Internet in sämtlichen Lebensbereichen unverzichtbar wird und die Welt nun vor allem auf Bildschirme in allen Größen blickt. Nicht verwunderlich ist deshalb auch, dass die Anzahl der Brillenträger in Deutschland seitdem kontinuierlich gewachsen ist. Der Übeltäter: Die digitale Augenkrankheit.

Die digitale Augenkrankheit ist auch bekannt unter den Bezeichnungen Office Eye Syndrom, digitaler Augenstress oder Computer Vision Syndrom. All diese Begriffe umschreiben die gleiche Problematik: Eine Überlastung der Augen durch die häufige Nutzung digitaler Geräte wie Smartphones, Tablets und Bildschirme anderer Art. Das beginnt beim morgendlichen Blick auf das Smartphone, zieht sich über den Tag mit der Arbeit vor dem Computer und endet abends mit der Lieblingsserie vor dem Fernseher.

Bei der digitalen Augenkrankheit handelt es sich um eine moderne Erkrankung der Augen. Man spricht dabei von modern, da sich das Symptombild erst mit dem technischen Fortschritt gehäuft hat. Charakteristisch für den digitalen Augenstress sind folgende Beschwerden:

  • trockene und gerötete Augen
  • Juckreiz
  • häufiges Blinzeln
  • verschwommene Sicht
  • müde Augen
  • Voranschreiten einer Sehschwäche
  • dunkle Augenschatten

Wie schädlich ist das Handy für die Augen?

Die Augen sind das wichtigste Sinnesorgan eines Menschen. Über die Augen werden im Sekundentakt Reize aufgenommen und verarbeitet. Somit ist das Organ täglich einer großen Belastung ausgesetzt, die Muskeln, Gefäße und Nerven beansprucht. Diese Strapazen werden durch Bildschirme verstärkt.


Bildschirme und Monitore werden von einem Großteil der Menschen mehrere Stunden am Tag genutzt, ob in der Freizeit oder auf der Arbeit. Die Distanz zwischen dem Gerät und den Augen ist dabei meist recht kurz und nur selten wird der Blick in die Ferne gerichtet. Das bedeutet, dass die Augenmuskeln dauerhaft angespannt sind und sich an die kurze Sicht gewöhnen. Daraus entwickelt sich oftmals schleichend eine Kurzsichtigkeit.

Beim Smartphone kommt hinzu, dass Buchstaben und Darstellungen vergleichsweise klein sind und die Anstrengung für das Auge somit noch größer ist. Häufig endet das darin, dass die Augen unaufhörlich zusammengekniffen werden, was wiederum die Muskulatur im und um das Auge enorm beansprucht.


Umso näher das Display an die Augen geführt wird, desto stärker müssen die Augäpfel eingedreht werden. Dadurch nehmen sie eine schielende Position ein. Auf Dauer überlastet das die Augenmuskulatur und auch den Sehnerv. Die Sicht beginnt zu flimmern und die überanstrengten Muskeln und Blutgefäße verursachen Rötungen, Juckreiz und ein brennendes Gefühl. Die Augen tränen stärker und fühlen sich gleichzeitig ausgetrocknet an. Vor allem Kontaktlinsenträger klagen bei langer Bildschirmarbeit über müde und ausgetrocknete Augen sowie eine schlechte Sicht.

Unser Tipp bei Augenringen

Unser Tipp bei Augenringen

Können Augenringe durch das Smartphone entstehen?

Die Situation kennt wohl jeder: Abends im Bett wird nochmal schnell zum Handy gegriffen und aus einem kurzen Blick werden plötzlich eine Stunde. Abgelenkt durch Social Media Apps und Streaming Dienste vergeht die Zeit wie im Flug und mit jeder Minute rückt auch das Display immer näher an das Gesicht. Am nächsten Morgen folgt dann das böse Erwachen, denn tiefe Augenringe zieren das Gesicht und schreien “Müdigkeit!”.

Augenschatten durch Überlastung

Eine Ursache für die Augenringe am nächsten Morgen ist die Überanstrengung der Augen. Die kurze Distanz zwischen Augen und Display versetzt die Augen für die Nutzungsdauer des Handys in eine unnatürliche Position. Dadurch werden die Muskeln beansprucht. Hinzu kommt die Display-Helligkeit, die die Ringmuskulatur im Auge sowie die Netzhaut belastet. Die Anstrengung der Augen führt dazu, dass die Gefäße sich weiten, um das Sinnesorgan mit ausreichend Blut zu versorgen.

Die Haut im Bereich der Augen ist sehr dünn ist und besitzt kein Fettgewebe. Jede noch so kleine Veränderung ist damit sofort sichtbar - so auch die verstärkte Durchblutung. Was am nächsten Morgen als blauer Augenschatten erscheint, sind die erweiterten Blutgefäße unter den Augen.

Augenringe durch Melatoninmangel

Häufig hört man davon, wie schädlich das blaue Licht ist, was die Displays abstrahlen. Bisher fehlen noch eindeutige wissenschaftlichen Beweise, dass die geringen Mengen der blauen Lichtstrahlen das Auge langfristig schädigen. Bewiesen ist jedoch, dass das blaue Licht Einfluss auf die Produktion des Schlafhormons Melatonin hat.

Die Melatoninbildung beginnt mit dem Einsetzen der Dunkelheit. Die Displayhelligkeit im Handy trickst das Gehirn allerdings und hemmt somit die Produktion. Die Folge: Das Müdigkeitsgefühl bleibt aus, wodurch die Einschlafzeit verlängert wird. Viele fühlen sich am nächsten Tag wie gerädert, denn unter der langen Einschlafphase leidet die Schlafqualität und auch die Schlafdauer. Infolgedessen fällt es am nächsten Tag nach schlechtem Schlaf schwer, die Augen offen zu halten. Das strengt die Muskulatur an, verstärkt die Durchblutung und schon scheinen die Gefäße wieder als dunkle Augenringe hindurch. Auch Schwellungen und Tränensäcke können damit einhergehen.

Augenringe durch Handynutzung verhindern: Was kann ich tun?

Der ein oder andere hat sich selbst sicher schon dabei erwischt, verträumt durch das Handy zu scrollen und sich berieseln zu lassen. Und das nach einem langen Tag vor dem Computer, wenn die Augen eigentlich eine Pause verdient hätten. Augenringe lassen da nicht lange auf sich warten. Folgende Tipps und Tricks können dabei helfen, die Augen zu schonen und dunkle Ringe zu vermeiden.

Tipp Nr. 1: Displayzeit reduzieren

Der wohl einfachste und effektivste Weg, um Augenringe durch das Handy vorzubeugen, ist die Reduktion der Displayzeit.
Häufig wird das Smartphone aus Langeweile genutzt, oftmals sogar parallel zum laufenden Fernseher. Das wird auch Second Screen- oder Multi Screen-Phänomen genannt. Wenn man das Gefühl hat, dass die Augen trocken und gereizt sind, sollte für den Rest des Tages auf die Nutzung anderer Geräte mit Display verzichtet werden. Anstelle sich mit Instagram, Youtube oder TikTok zu beschäftigen, sollten andere Aktivitäten wie Sport, Kochen, Backen oder ein entspannter Spaziergang bevorzugt werden. Vor allem kurz vor dem Schlafengehen lohnt es sich, das Handy beiseite zu legen und einfach mal abzuschalten.

Tipp Nr. 2: Nachtmodus nutzen

Blaue Lichtstrahlen sind in geringen Mengen zwar nicht schädlich für das Auge selbst, können aber die Augen überstrapazieren und Einfluss auf das Schlafhormon ausüben. Das ist insbesondere bei der Handynutzung abends vor dem Zubettgehen der Fall. Das Resultat sind dunkle Augenringe am nächsten Morgen.
Die meisten modernen Displays, die im Smartphone, Tablet, oder PC verbaut sind, besitzen einen Nachtmodus. Dieser Nachtmodus kann Abhilfe schaffen. Wird er aktiviert, filtert ein Blaulichtfilter die Wellenlängen der blauen Lichtstrahlen heraus. Die Darstellung auf dem Display wird gelblich und somit augenschonender. Das ist übrigens auch besser für die Haut.

Tipp Nr. 3: Brillengläser mit Blaulichtfilter

Unzählige Menschen arbeiten jeden Tag vor dem Computer und starren über mehrere Stunden auf den Bildschirm. Die Dosis an blauen Lichtstrahlen ist dabei höher als bei anderen Menschen, die keinen Bürojob ausüben und die Gefahr für Schäden somit gegeben. Als Lösung hierfür bieten sich Brillengläser mit integriertem Blaulichtfilter an. Sie filtern die Wellenlängen des blauen Lichts heraus, bevor sie auf die Netzhaut treffen. Das verringert die Blaulicht-Belastung und damit verbundene negative Auswirkungen.
Gläser mit Blaulichtfilter gibt es auch ohne Stärke, wenn keine Sehschwäche vorliegt.

Tipp Nr. 4: Augenübungen

Stundenlanges Starren auf ein Display kann Augenringe verursachen und schlimmer noch - eine Sehschwäche. Ebenso wie man auf der Arbeit zwischendurch aufsteht, um sich beim Kaffeeholen die Beine zu vertreten, sollten auch die Augen entlastet werden. Und zwar mit Hilfe von Augenübungen, die ganz einfach am Schreibtisch gemacht werden können.

  • Übung 1: Alle 30 bis 60 Minuten sollte man eine kleine Pause einlegen und den Blick vom Display wenden und in die Ferne schweifen lassen. Dafür wird ein beliebiger Punkt z.B. im Büro oder draußen fixiert und ca. 30 Sekunden angeschaut.
  • Übung 2: Die Augen schließen und nun ca. 60 Sekunden lang bei geschlossenen Augen langsam nach oben und nach unten, anschließend von links nach rechts schauen. Das wird auch als Augen-Yoga bezeichnet.
  • Übung 3: Die Handflächen aneinander reiben und so aufwärmen. Nun werden die Augen geschlossen und die Handflächen für ca. 15-20 Sekunden sanft auf die Augen gelegt. Das kann beliebig oft wiederholt werden.

Tipp Nr. 5: Augentropfen verwenden

Ein typisches Symptom für die digitale Augenkrankheit sind trockene und gerötete Augen. Das Verlangen, die Augen zu reiben, wird dadurch stärker und die Reibung kann wiederum Augenringe begünstigen. Insbesondere Kontaktlinsenträger sind bei Bildschirmarbeit häufig von Trockenheit und Fremdkörpergefühlen im Auge betroffen.
Um das zu verhindern, gibt es verschiedene Produkte, die das Auge feucht halten und Juckreiz lindern. Neben Augensalben können vor allem Augentropfen mit Hyaluron Linderung schaffen. Sie benetzen das Auge und unterstützen den natürlichen Tränenfilm. Das mindert Trockenheits- und Fremdkörpergefühle und entlastet die Augen.

Fazit

Das Smartphone ist für die meisten Menschen aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, ebenso wie andere technische Geräte wie Computer und Fernseher. Eines haben sie alle gemeinsam: Ihre exzessive Nutzung belastet unsere Augen. Das ist u.a. ein Grund dafür, dass Sehschwächen immer häufiger und auch schon im Kindesalter auftreten. Und auch Augenringe sind eine unschöne Begleiterscheinung der Handynutzung.

Oft lässt sich das Starren auf ein Display kaum vermeiden wie z.B. im Job. Umso wichtiger ist es daher, Maßnahmen zu ergreifen und die Augen mit Hilfe von Entlastungsübungen, Augentropfen oder Blaulichtfiltern zu schützen. So können langfristige Schäden vermieden werden.


QUELLEN

  • J B O'Hagan, M Khazova & L L A Price: Low-energy light bulbs, computers, tablets and the blue light hazard. 2016.
  • Michael Weber & Gerhard Litscher: Blaues Licht und seine Wirkung - Neueste Forschungsergebnisse. 2020.
  • Mark Rosenfield: Computer vision syndrome (a.k.a. digital eye strain). 2016.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.