Lidrandentzündung Behandlung: Diese Hausmittel helfen!

Lidrandentzündung Behandlung: Diese Hausmittel helfen!

Redaktion, 14. NOVEMBER 2022 | aktualisiert am 22.01.2024

Lidrandentzündung erkennen und behandeln

Nicht nur bei trockenen Augen ist die richtige Lidrandhygiene unverzichtbar.

Wer unter trockenen Augen, Allergien oder noch schlimmer - einer Lidrandentzündung - leidet, sollte die richtige Reinigung und Pflege der Augenlider nicht vernachlässigen. Schließlich sind die Augenlider ein wichtiger Bestandteil einer intakten Augenoberfläche. Die Lidrandentzündung, auch als Blepharitis bekannt, ist eine lästige und oft schmerzhafte Augenerkrankung, die zahlreiche Menschen weltweit betrifft. Die Symptome reichen von geröteten und geschwollenen Lidrändern bis hin zu Juckreiz und einer erhöhten Lichtempfindlichkeit. Während eine medizinische Behandlung in vielen Fällen unerlässlich ist, gibt es auch bewährte Hausmittel, die bei der Linderung der Beschwerden unterstützen können. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit verschiedenen Hausmitteln auseinandersetzen, die effektiv gegen Lidrandentzündungen wirken können. Von natürlichen Substanzen bis hin zu einfachen, aber wirksamen Anwendungen – entdecken Sie, wie Sie die lästigen Symptome zu Hause mildern und Ihre Augengesundheit wieder ins Gleichgewicht bringen können.

FORSCHUNG

Augenringe wegbekommen: Dieses Hausmittel hilft

Dauerhafte Augenringe sind für die betroffenen Männer und Frauen oft eine große Belastung. Sie lassen uns müde, krank und auch älter aussehen. Sie wieder loszuwerden, ist manchmal gar nicht so einfach. Doch besonders ein Hausmittel verspricht Erfolg gegen die dunklen Schatten unter den Augen.

Warum müssen Augenlider gereinigt werden?

Die Augenlider bestehen aus feinstem Bindegewebe, Muskeln, etwas Unterhautfett und nur einer sehr geringen Anzahl an Talgdrüsen (Meibom-Drüsen). Das macht die Hautfalte äußert sensibel gegenüber den zahlreichen Umwelteinflüssen, denen sie täglich ausgesetzt sind.

In erster Linie schützen die Augenlider die Augen vor äußeren Einflüssen und der Verunreinigung, indem sie sie bedecken und für die Befeuchtung zuständig sind. Jeder Lidschlag benetzt das gesamte Auge mit Tränenflüssigkeit, die Bakterien und Schmutzpartikel beseitigt sowie vor Verletzungen schützt. Wichtiger Bestandteil der Tränenflüssigkeit ist die Lipidschicht. Sie wird von den Talgdrüsen am Lidrand produziert und verhindert, dass der Tränenfilm zu schnell verdunstet.

Im Alltag ist der sensible Augenbereich vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Faktoren wie die trockene Heizungsluft im Winter, die Klimaanlage im Sommer oder die stetige Bildschirmarbeit setzen den Augen erheblich zu. Um müde, trockene Augen zu vermeiden, ist die Pflege der Augenlider also nicht zu vernachlässigen. Zusätzlich begünstigt eine mangelhafte Lidrandpflege die Entstehung von Lidrandentzündungen.

Woran erkennt man eine Lidrandentzündung?

Eine Entzündung des Lidrandes (Blepharitis) zählt zu den häufigen Augenerkrankungen. Besonders bei Patient*innen mit entzündlichen Hautkrankheiten wie Rosazea oder Neurodermitis ist das Auftreten einer Lidrandentzündung sehr geläufig. Die Blepharitis zieht sich oft über einen langen Zeitraum oder wird zu einer chronischen Erkrankung. Eine Lidrandentzündung entsteht, wenn die Talgdrüsen an den Lidrändern (Meibom-Drüsen) verstopfen und der Talgabfluss gestört ist. Die Lipide zur Stabilisierung des Tränenfilms können daher nur noch eingeschränkt abgegeben werden.

Oftmals kommt es neben der Entzündung am Lidrand auch zur Bildung eines Gerstenkorns am Auge oder einer Bindehautentzündung.

Sind die Meibom-Drüsen verstopft, ist der Tränenfilm schneller beschädigt, wodurch trockene Augen begünstigt werden. Dementsprechend ähneln die Symptome einer Lidrandentzündung denen trockener Augen:

  • stark verklebte Lider und Wimpern (besonders nach dem Aufwachen)
  • trockene, brennende und juckende Augenlider
  • Rötungen und Schwellungen des Lidrandes
  • Fremdkörpergefühl im Auge
  • erhöhter Wimpernausfall
  • Schuppenbildung
  • müde, gerötete Augen
  • Unverträglichkeit von Kontaktlinsen

Bei geröteten, schmerzenden Augen denken viele automatisch an eine Bindehautentzündung. Dabei handelt es sich oft um eine Lidrandentzündung, die schnell chronisch verlaufen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen Augenarzt aufzusuchen. Dieser kann eine eindeutige Diagnose stellen und neben den Ursachen auch eine geeignete Behandlung festlegen. Oft ist die Therapie mit Antibiotika oder Cortison notwendig.

Unser Tipp bei trockenen Augen

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Kann eine Lidrandentzündung von alleine heilen?

In seltenen Fällen handelt es sich bei einer Lidrandentzündung um eine bakteriell ausgelöste Entzündung. Wenn die Entzündung bakteriellen Ursprungs ist, kommt man meist um einen Arztbesuch nicht herum. Der Arzt verschreibt dann in den meisten Fällen eine antibiotische Augensalbe. Unbehandelt kann die Entzündung zu Wimpernausfall und narbigen Lidrändern führen.

Ist eine Lidrandentzündung jedoch nicht bakteriell bedingt, dann heilt sie meist nach gründlicher Reinigung und Verzicht auf Augen Make-up von alleine ab.

Ist eine Lidrandentzündung ansteckend?

Die Lidrandentzündung ist nicht ansteckend und wird nicht durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Ihr Verlauf ist schleichend, und sie manifestiert sich durch charakteristische Symptome wie tränende oder müde Augen, gerötete Bindehaut, geschwollene, verklebte und gerötete Lidränder, Juckreiz, Schmerzen und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit. Die Hauptursache für diese Beschwerden liegt in einer gestörten Funktion der Talgdrüsen.

Oftmals geht eine Lidrandentzündung jedoch mit einer Bindehautentzündung einher. Da eine Bindehautentzündung im Gegensatz zur Lidrandentzündung sehr ansteckend ist, muss man auf jeden Fall sicherstellen, dass keine Bindehautentzündung besteht.

Wie lange dauert eine Lidrandentzündung?

Es ist schwierig, eine genaue Dauer für den Verlauf einer Lidrandentzündung festzulegen, da dies stark variieren kann. In vielen Fällen bleibt die Entzündung über einen längeren Zeitraum bestehen. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen die Entzündung einige Wochen oder Monate andauert und sich durch eine geeignete Therapie verbessert. Leider neigt die Lidrandentzündung nicht selten dazu, in Episoden zurückzukehren.

Die Langwierigkeit dieser Augenerkrankung resultiert nicht nur aus einer einzelnen Ursache, sondern vielmehr aus einer Vielzahl von Einflüssen, die zu ihrer Entstehung beitragen. Oftmals liegt der Ursprung in einer Kombination verschiedener Faktoren, darunter bereits bestehende Hauterkrankungen wie seborrhoisches Ekzem oder Neurodermitis sowie die Besiedelung des Lidrands durch Bakterien.

Welche Hausmittel helfen bei einer Lidrandentzündung?

Es ist nicht unbedingt erforderlich, bei Anzeichen einer Blepharitis sofort einen Arzt aufzusuchen. Sollten jedoch die Symptome wie Augenjucken, Brennen und das Gefühl eines Fremdkörpers im Auge nach einigen Tagen keine Besserung zeigen, ist es ratsam, professionellen Rat von einem Augenarzt einzuholen. Als ersten Schritt können Sie jedoch die folgenden Hausmittel ausprobieren:

Warmer Umschlag

Sie können einen sauberen Waschlappen oder ein Tuch in warmes Leitungswasser geben oder es zusammen mit dem Wasser kurz in der Mikrowelle erwärmen. Legen Sie die erwärmte Kompresse dann für etwa fünf bis zehn Minuten auf die geschlossenen Augen.

Olivenöl

Ebenfalls hilfreich ist die Reinigung der Lidränder. Tauchen Sie hierzu ein Wattepad in lauwarmes Olivenöl und verwenden Sie es, um den Lidrand zu säubern und eventuelle Verkrustungen sanft zu entfernen.

Grüner Tee

Grüner Tee kann auch gegen die Symptome von juckenden Augenlidern wirksam sein, da er reich an Antioxidantien ist und antibakterielle Eigenschaften aufweist. Brühen Sie einen Teebeutel in destilliertem Wasser auf, lassen Sie den Tee etwa 10 Minuten ziehen und anschließend abkühlen. Verwenden Sie den Teeaufguss idealerweise mehrmals am Tag, um Ihre Augen zu spülen.

Manuka Honig

Wenn man Manuka Honig mit warmem Wasser vermischt, kann man das Gemisch auf die Augenlider auftragen und ein paar Minuten einwirken lassen. Der Honig wirkt entzündungshemmend, wundheilend und antibakteriell.

Augenlider reinigen in 4 Schritten

In den meisten Fällen ist die Behandlung mit Cortison oder einem Antibiotikum unvermeidbar. Dennoch ist die Lidrandpflege grundlegender Bestandteil der Therapie und sollte vor allem auch zur Vorbeugung einer Verstopfung der Meibom-Drüsen und folglich Lidrandentzündungen durchgeführt werden.

Dabei hat die Lidrandpflege zwei Ziele: Erstens sollen Verkrustungen und Schuppen am Lidrand entfernt werden. Zweitens regt eine gute Lidrandpflege die Meibom-Drüsen zur Lipidbildung an, wodurch sich der Tränenfilm verbessert. Mit einer regelmäßigen Lidrandpflege wird das Risiko einer Lidrandentzündung oder einer Infektion erheblich gesenkt.

1. Schritt: Wärme

Warme Umschläge (z.B. Kompressen, Wärmebrillen) lösen die Verstopfungen in den Meibom-Drüsen. Die Poren werden durch die Wärme geöffnet und der eingetrocknete Talg verflüssigt. Am besten eignet sich eine konstante Temperatur von ca. 40 Grad über einen Zeitraum von 7-8 Minuten. Eine Temperatur von 45 Grad sollte nicht überschritten werden, damit es zu keinen Verbrennungen kommt.


Allerdings muss man sich bewusst sein, dass Wärme nicht bei jedem hilft. Bei bakteriellen Entzündungen ist Wärme eher kontraproduktiv. Deshalb muss man den Auslöser der Entzündung herausfinden.

2. Schritt: Augenlidmassage

Im Anschluss an die warmen Kompressen werden die geschlossenen Ober- und Unterlider mit sauberen Fingern sanft massiert. Mit dem Zeigefinger werden die Meibom-Drüsen in Richtung der Lidkante ausgestrichen. Dabei streicht man das Oberlid von oben nach unten und das Unterlid von unten nach oben aus. Auf diese Weise werden die Talgdrüsen ausgedrückt.

3. Schritt: Reinigung der Augenlider

Mit einem feuchten Wattestäbchen oder Kosmetiktuch lassen sich die Lidränder von Verschmutzungen, Verkrustungen und Talg befreien. Dafür reibt man sanft über die Lidkanten des Ober- und Unterlides. Auf Reinigungsmittel wie Babyshampoo, die oft angepriesen werden, sollte man lieber verzichten. Dies wurde auch durch Studien bestätigt. Durch ein falsches Mischverhältnis können sie den Tränenfilm stören oder die Haut austrocknen.


In Apotheken und Drogeriemärkten gibt es Reinigungspads oder -tücher, die speziell für die Lidrandpflege gedacht sind. Diese sind steril verpackt und mit einer antiseptischen und beruhigenden Tinktur getränkt. Dadurch eignen sie sich besonders gut zur Reinigung bei Blepharitis.

4. Schritt: Lidrandpflege

Spezielle Augencremes und -gels zur Behandlung von trockenen Augen sind nach der Lidrandpflege empfehlenswert. Sie pflegen die Augenlider und unterstützen den Schutz vor äußeren Einflüssen.

Wie funktioniert eine professionelle Meibom-Drüsen-Reinigung?

Bei stark trockenen Augen oder einer chronischen Blepharitis sollte die Lidrandhygiene zusätzlich zweimal jährlich beim Augenarzt erfolgen. Die professionelle Meibom-Drüsen-Reinigung bezeichnet man auch als BlephEx-Therapie.

Die Behandlung ist mit der professionellen Zahnreinigung zu vergleichen. Die Lidränder werden mit einem speziellen Instrument effektiv gereinigt. Zum Schutz erhält der oder die Patientin im Vorfeld betäubende Augentropfen. Nach einer Behandlungszeit von etwa 20 Minuten sind die Lidränder langfristig von Ablagerungen befreit und die Symptome sollten direkt gelindert sein, insbesondere Probleme wie starker Juckreiz. In der Augenheilkunde und bei häufigen Lidrandentzündungen ist eine professionelle Meibom-Drüsen-Reinigung unerlässlich.

Die Kosten zur professionellen Reinigung der Augenlider werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Sie sind vergleichbar mit der professionellen Zahnreinigung.

Fazit

Die Lidrandentzündung kann ein belastendes Augenproblem darstellen, das oft mehr als nur Unbehagen verursacht. Die geröteten und geschwollenen Augen sind für die Betroffenen auch häufig ein optisches Problem. Während professionelle medizinische Beratung und Behandlung unerlässlich sind, können Hausmittel eine wertvolle Ergänzung darstellen. Von kühlenden Kompressen bis hin zu pflegenden Ölen – die Vielfalt an natürlichen Heilmitteln bietet eine breite Palette an Möglichkeiten, um die Symptome zu lindern und das Wohlbefinden der Augen zu fördern. Es ist wichtig zu betonen, dass individuelle Reaktionen auf Hausmittel variieren können, und bei anhaltenden Beschwerden oder Verschlechterung der Symptome ist ein Besuch beim Augenarzt unumgänglich. Dennoch können die hier vorgestellten Hausmittel eine unterstützende Rolle bei der Lidrandentzündung-Behandlung spielen und sind mit Sicherheit einen Versuch wert. Die Augenhygiene spielt außerdem eine entscheidende Rolle bei einer Lidrandentzündung.

Haben Sie weitere Tipps bei einer Lidrandentzündung? Schreiben Sie uns gerne einen Kommentar!

QUELLEN

  • Dahlmann, C. & Patzelt, J. Augenheilkunde (2014, 3. Auflage). Urban & Fischer.
  • Fechner, P. U. & Teichmann, K. D. Medikamentöse Augentherapie (2000, 4. Auflage). Georg Thieme Verlag.
  • MSD Manual (2022, Mai). Blepharitis. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/augenkrankheiten/erkrankungen-der-augenlider-und-tr%C3%A4nendr%C3%BCsen/blepharitis

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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