Trockene Augen: Ist ein Vitaminmangel die Ursache?
Trockene Augen: Ist ein Vitaminmangel die Ursache?
Redaktion, 15. JUNI 2023
FORSCHUNG
Augenringe wegbekommen: Dieses Hausmittel hilft
Dauerhafte Augenringe sind für die betroffenen Männer und Frauen oft eine große Belastung. Sie lassen uns müde, krank und auch älter aussehen. Sie wieder loszuwerden, ist manchmal gar nicht so einfach. Doch besonders ein Hausmittel verspricht Erfolg gegen die dunklen Schatten unter den Augen.
Wie werden die Augen feucht gehalten?
Mit welchen Symptomen äußern sich trockene Augen?
Das Gefühl trockener Augen kennt jeder. Typische Symptome für trockene Augen sind:
- Trockenheitsgefühl: Das Gefühl, dass die Augen trocken, sandig oder gereizt sind. Dadurch wird das Bedürfnis, häufig zu blinzeln, größer.
- Brennen oder Jucken: Ein unangenehmes Brennen oder Jucken in den Augen.
- Rötung: Die Augen können rot unterlaufen sein oder gereizt aussehen.
- Fremdkörpergefühl: Das Gefühl, dass sich ein Fremdkörper, wie beispielsweise ein Sandkorn, im Auge befindet.
- Müdigkeit der Augen: Trockene Augen fühlen sich schnell müde an, insbesondere bei längerem Arbeiten am Bildschirm oder in einer Umgebung mit geringer Luftfeuchtigkeit. Auch Augenringe können im Zuge dessen entstehen.
- Lichtempfindlichkeit: Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht, das die Beschwerden verstärken kann. Sonnenlicht ist bei extrem trockenen Augen ohne Sonnenbrille oft unerträglich.
- Verschwommenes Sehen: Gelegentlich kann es zu vorübergehendem verschwommenem Sehen kommen, wenn der Tränenfilm nicht intakt ist.
- Verstärkte Tränenbildung: Obwohl es paradox klingt, können trockene Augen schubweise zu einem übermäßigen Tränenfluss führen. Dies geschieht als Reaktion auf die Trockenheit, um die Augen zu befeuchten.
Was sind die Ursachen für trockene Augen?
Trockene Augen entstehen in den meisten Fällen durch den Einfluss äußerer Faktoren. Manchmal spielen aber auch innere Einflüsse eine Rollen. Folgende Ursachen sind am häufigsten verantwortlich für die Entstehung trockener Augen.
Umweltfaktoren
Trockene und gereizte Augen werden oftmals durch eine trockene oder staubige Umgebung, Klimaanlagen oder Heizungsluft hervorgerufen. Besonders im Winter klagen viele Menschen über Trockenheit in den Augen. Auch starker Wind und Zugluft können den Tränenfilm verringern und das Auge austrocknen lassen.
Bildschirmarbeit
Langes Arbeiten vor dem Computer, Tablet oder Smartphone gehört zum Arbeitsalltag von vielen Menschen. Das stundenlange Starren auf einen hellen Bildschirm sorgt dafür, dass man weniger blinzelt und die Augen allmählich austrocknen. Zusätzlich verringern klimatisierte und beheizte Räume den Tränenfilm auf den Augen und verstärken die Symptome.´, ebenso wie das Tragen von Kontaktlinsen.
Hormonelle Veränderungen
Eine mögliche innere Ursache von trockenen Augen sind hormonelle Veränderungen. Diese Schwankungen machen vor allem Frauen in den Wechseljahren durch. Ein häufiges Symptom der Wechseljahre sind z.B. trockene Schleimhäute, was auch die Bindehaut in den Augen betreffen kann. Auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit verändert sich der Hormonhaushalt und die Augen können austrocknen.
Medikamente
Bestimmte Medikamente können Trockenheit in den Augen begünstigen. Dazu gehören z.B. Antihistaminika (gegen Allergien), Diuretika (Medikamente zur Entwässerung) und auch Betablocker (gegen Bluthochdruck).
Augenerkrankungen
Augenerkrankungen spielen bei trockenen Augen auch häufig eine Rolle. Trockenheit kann ein erstes Anzeichen dafür sein, dass eine Krankheit im Anmarsch ist. Besonders häufig kann man trockene Augen bei einer Lidrand- oder Bindehautentzündung beobachten. Und auch bei einer Dysfunktion der Meibom-Drüsen trocknen die Augen aus.
Lebensstil
Oftmals hat man die Einflüsse, die die trockenen Augen verursachen, selbst in der Haut. So kann z.B. Rauchen und eine mangelnde Flüssigkeitszufuhr die Austrocknung der Augen verstärken. Und auch eine einseitige Ernährung beeinträchtigt den Tränenfilm. Außerdem spielt auch das Alter eine entscheidende Rolle, denn mit zunehmendem Alter nimmt die Tränenproduktion ab.
Systemische Erkrankungen
Abgesehen von Augenerkrankungen können trockene Augen auch das Symptom anderer Krankheiten sein. Eine Verschlechterung des Tränenfilms zeigt sich z.B. bei Diabetes, rheumatoider Arthritis, dem Sjögren-Syndrom und dem Sicca Syndrom.
Trockene Augen durch Vitaminmangel: Ist das möglich?
- Vitamin A: Vitamin A ist entscheidend für die Bildung von Sehpigmenten in den Photorezeptorzellen der Netzhaut. Es unterstützt die normale Funktion der Tränendrüsen und fördert die Produktion von Tränenflüssigkeit.
- Vitamin C: Vitamin C spielt eine wichtige Rolle bei der Kollagenproduktion, einem Bestandteil der Bindehaut und des Hornhautgewebes. Es hilft, die Integrität und Festigkeit des Tränenfilms aufrechtzuerhalten.
- Vitamin E: Vitamin E ist ein Antioxidans, das die Zellmembranen in den Augen schützt. Es hilft, die Verdunstung der Tränenflüssigkeit zu reduzieren und den Tränenfilm stabil zu halten.
- Vitamin D: Vitamin D spielt eine Rolle bei der Regulierung des Immunsystems und der Entzündungsreaktionen. Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel trägt dazu bei, Entzündungen in den Augen zu reduzieren und die Gesundheit des Tränenfilms zu unterstützen.
- Vitamin B-Komplex: B-Vitamine wie B2 (Riboflavin), B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin) sind wichtig für die Gesundheit der Augen. Sie unterstützen den Energiestoffwechsel in den Zellen und tragen zur normalen Funktion der Tränendrüsen bei.
- Omega-3-Fettsäuren: Obwohl es sich nicht um Vitamine handelt, sind Omega-3-Fettsäuren wichtig für die Augengesundheit. Sie wirken entzündungshemmend und unterstützen die Bildung von Lipiden, die den Tränenfilm stabilisieren und die Verdunstung der Tränenflüssigkeit reduzieren.
Trockene Augen: Was tun?
Hausmittel gegen trockene Augen
- Warme Tee-Kompresse: Bereiten Sie eine Tasse Grünen Tee oder Kamillentee zu und lassen Sie ihn abkühlen. Tauchen Sie dann ein sauberes, weiches Tuch oder Wattepads in den abgekühlten Tee und legen Sie sie für etwa 5-10 Minuten auf die geschlossenen Augen. Die beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften der Kamille können helfen, die Augen zu befeuchten und Irritationen zu lindern.
- Augenmassage: Mit sauberen Händen können Sie sanft die geschlossenen Augen in kreisenden Bewegungen massieren. Wichtig ist es, keinen Druck auf die Augen auszuüben. Die Massage fördert die Durchblutung und kann die Produktion von Tränenflüssigkeit anregen.
- Reinigung der Augenlider: Bei trockenen Augen kann es manchmal schon helfen, die Augenlider schonend, aber gründlich zu reinigen. Krusten, Make-Up, Schweiß und Talg sammeln sich zwischen den Wimpern und können die Tränenbildung beeinträchtigen. Verwenden Sie dafür ein sauberes, weiches Tuch oder Wattestäbchen und warmes Wasser und reinigen Sie vorsichtig die Lidränder. Dabei sollte von außen in Richtung Nase gewischt werden.
- Gurkenscheiben: Schneiden Sie eine kalte Gurke in dünne Scheiben und legen Sie sie für etwa 10-15 Minuten auf die geschlossenen Augen. Die kühlenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften der Gurke können helfen, die Augen zu erfrischen und Trockenheit zu lindern.
- Dampfbad für die Augen: Füllen Sie heißes Wasser in eine Schüssel und beugen Sie sich mit einem Handtuch darüber. Halten Sie dabei genug Abstand ein, um die Gesichtshaut nicht zu verbrühen. Schließen Sie dabei die Augen. Der Dampf kann die Feuchtigkeit in den Augen erhöhen und die Symptome von trockenen Augen lindern.
- Flüssigkeitszufuhr: Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, insbesondere Wasser. Der menschliche Körper besteht zum Großteil aus Wasser und das spiegelt sich auch im Tränenfilm des Auges wider.
Weitere Möglichkeiten zur Behandlung
- Befeuchtende Mittel: Augentropfen oder -gele, die “künstliche Tränenflüssigkeit” enthalten, können verwendet werden, um die Augen zu befeuchten und die Symptome von trockenen Augen zu lindern. Besonders häufig kommen Augentropfen zum Einsatz, die Hyaluronsäure enthalten. Hyaluronsäure bindet Wasser und kann so den Tränenfilm wiederherstellen.
- Medikamente: In einigen Fällen können Augentropfen oder -salben mit speziellen Wirkstoffen zur Stimulierung der Tränendrüsen verschrieben werden, um die Tränenproduktion zu fördern.
- Lipidhaltige Tropfen: Spezielle Augentropfen, die Lipide (Fette) enthalten, können dabei helfen, den Tränenfilm zu stabilisieren und die Verdunstung der Tränenflüssigkeit zu verringern.
- Ernährungsumstellung und Nahrungsergänzungsmittel: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen ist, kann die Gesundheit der Augen unterstützen. Bei Bedarf können auch Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
- Umgebung optimieren: Vermeiden Sie trockene Luft oder stark klimatisierte Luft, indem Sie einen Luftbefeuchter oder Augentropfen zum Schutz verwenden. Reduzieren Sie die Bildschirmzeit und machen Sie regelmäßige Pausen, um die Augen zu entlasten.
- Wärmetherapie: Durch die Anwendung von warmen Kompressen oder speziellen Wärme-Geräten wie z.B. Infrarotlampen können die Meibom-Drüsen geöffnet werden, um die Tränenproduktion zu verbessern.
- S. Seen, L. Tong: Dry eye disease and oxidative stress. 2018.
- R. Marquardt, M.A. Lemp: Das trockene Auge in Klinik und Praxis. 2013.
Natalja Felsing