Trockene Augen: Ist ein Vitaminmangel die Ursache?

Trockene Augen: Ist ein Vitaminmangel die Ursache?

Redaktion, 15. JUNI 2023

Trockene Augen Vitaminmangel
Trockene Augen sind ein unangenehmes Problem, das viele Menschen betrifft.

Ein weit verbreitetes Augenproblem, das viele Menschen betrifft, sind trockene Augen. Trockene Augen machen es schwer, die Augen offen zu halten und das ständige Brennen und Jucken treiben Betroffene in den Wahnsinn. So wird der Arbeitstag plötzlich zur Tortur. Die Gründe für trockene Augen sind unterschiedlich und oft wird das Problem mit einem Vitaminmangel in Verbindung gebracht. Vitamine spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit unserer Augen und insbesondere für die Produktion des Tränenfilms, der die Augen feucht hält. In diesem Artikel erklären wir, ob ein Vitaminmangel tatsächlich zu trockenen Augen führen kann und welche Vitamine besonders wichtig für die Augengesundheit sind.

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Wie werden die Augen feucht gehalten?

Damit die Augen ihre Funktion als wichtigstes Sinnesorgan des Menschen erfüllen können, ist die Augengesundheit von großer Bedeutung. Dazu gehört auch, dass die Augen feucht bleiben. Die Augen werden feucht gehalten durch einen Tränenfilm, der die Augenoberfläche benetzt.

Die Tränenflüssigkeit wird von den Tränendrüsen produziert. Es gibt verschiedene Arten von Tränendrüsen, darunter die Haupttränendrüsen, die basale Tränendrüsen und die Meibom-Drüsen am Lidrand. Diese Drüsen produzieren kontinuierlich Tränenflüssigkeit, um die Augen feucht zu halten.
Jedes Mal, wenn wir blinzeln, werden die Tränenflüssigkeit und ihre Bestandteile gleichmäßig über die Augenoberfläche verteilt. Dadurch wird der Augapfel befeuchtet und Fremdkörper werden nach außen geschwemmt.

Der Tränenfilm besteht aus drei Hauptkomponenten: dem wässrigen Teil, dem lipidhaltigen Teil und dem muzinösen Teil.
Das wässrige Teil liefert Nährstoffe und Sauerstoff an die Hornhaut und die Bindehaut, das lipidhaltige Teil verlangsamt die Verdunstung der Tränenflüssigkeit und das muzinöse Teil sorgt dafür, dass sich der Tränenfilm auf der Augenoberfläche gleichmäßig verteilt.

Mit welchen Symptomen äußern sich trockene Augen?

Das Gefühl trockener Augen kennt jeder. Typische Symptome für trockene Augen sind:

  • Trockenheitsgefühl: Das Gefühl, dass die Augen trocken, sandig oder gereizt sind. Dadurch wird das Bedürfnis, häufig zu blinzeln, größer.

  • Brennen oder Jucken: Ein unangenehmes Brennen oder Jucken in den Augen.

  • Rötung: Die Augen können rot unterlaufen sein oder gereizt aussehen.

  • Fremdkörpergefühl: Das Gefühl, dass sich ein Fremdkörper, wie beispielsweise ein Sandkorn, im Auge befindet.

  • Müdigkeit der Augen: Trockene Augen fühlen sich schnell müde an, insbesondere bei längerem Arbeiten am Bildschirm oder in einer Umgebung mit geringer Luftfeuchtigkeit. Auch Augenringe können im Zuge dessen entstehen.

  • Lichtempfindlichkeit: Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht, das die Beschwerden verstärken kann. Sonnenlicht ist bei extrem trockenen Augen ohne Sonnenbrille oft unerträglich.

  • Verschwommenes Sehen: Gelegentlich kann es zu vorübergehendem verschwommenem Sehen kommen, wenn der Tränenfilm nicht intakt ist.

  • Verstärkte Tränenbildung: Obwohl es paradox klingt, können trockene Augen schubweise zu einem übermäßigen Tränenfluss führen. Dies geschieht als Reaktion auf die Trockenheit, um die Augen zu befeuchten.

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Was sind die Ursachen für trockene Augen?

Trockene Augen entstehen in den meisten Fällen durch den Einfluss äußerer Faktoren. Manchmal spielen aber auch innere Einflüsse eine Rollen. Folgende Ursachen sind am häufigsten verantwortlich für die Entstehung trockener Augen.

Umweltfaktoren

Trockene und gereizte Augen werden oftmals durch eine trockene oder staubige Umgebung, Klimaanlagen oder Heizungsluft hervorgerufen. Besonders im Winter klagen viele Menschen über Trockenheit in den Augen. Auch starker Wind und Zugluft können den Tränenfilm verringern und das Auge austrocknen lassen.

Bildschirmarbeit

Langes Arbeiten vor dem Computer, Tablet oder Smartphone gehört zum Arbeitsalltag von vielen Menschen. Das stundenlange Starren auf einen hellen Bildschirm sorgt dafür, dass man weniger blinzelt und die Augen allmählich austrocknen. Zusätzlich verringern klimatisierte und beheizte Räume den Tränenfilm auf den Augen und verstärken die Symptome.´, ebenso wie das Tragen von Kontaktlinsen.

Hormonelle Veränderungen

Eine mögliche innere Ursache von trockenen Augen sind hormonelle Veränderungen. Diese Schwankungen machen vor allem Frauen in den Wechseljahren durch. Ein häufiges Symptom der Wechseljahre sind z.B. trockene Schleimhäute, was auch die Bindehaut in den Augen betreffen kann. Auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit verändert sich der Hormonhaushalt und die Augen können austrocknen.

Medikamente

Bestimmte Medikamente können Trockenheit in den Augen begünstigen. Dazu gehören z.B. Antihistaminika (gegen Allergien), Diuretika (Medikamente zur Entwässerung) und auch Betablocker (gegen Bluthochdruck).

Augenerkrankungen

Augenerkrankungen spielen bei trockenen Augen auch häufig eine Rolle. Trockenheit kann ein erstes Anzeichen dafür sein, dass eine Krankheit im Anmarsch ist. Besonders häufig kann man trockene Augen bei einer Lidrand- oder Bindehautentzündung beobachten. Und auch bei einer Dysfunktion der Meibom-Drüsen trocknen die Augen aus.

Lebensstil

Oftmals hat man die Einflüsse, die die trockenen Augen verursachen, selbst in der Haut. So kann z.B. Rauchen und eine mangelnde Flüssigkeitszufuhr die Austrocknung der Augen verstärken. Und auch eine einseitige Ernährung beeinträchtigt den Tränenfilm. Außerdem spielt auch das Alter eine entscheidende Rolle, denn mit zunehmendem Alter nimmt die Tränenproduktion ab.

Systemische Erkrankungen

Abgesehen von Augenerkrankungen können trockene Augen auch das Symptom anderer Krankheiten sein. Eine Verschlechterung des Tränenfilms zeigt sich z.B. bei Diabetes, rheumatoider Arthritis, dem Sjögren-Syndrom und dem Sicca Syndrom.

Trockene Augen durch Vitaminmangel: Ist das möglich?

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Körper. Sie werden für lebenswichtige Stoffwechselvorgänge und andere bedeutsame Prozesse benötigt. Wenn dem Körper bestimmte Vitamine fehlen, dann macht sich das meistens durch unspezifische Anzeichen bemerkbar. Auch trockene Augen können ein Hinweis darauf sein, dass Nährstoffe fehlen.

  • Vitamin A: Vitamin A ist entscheidend für die Bildung von Sehpigmenten in den Photorezeptorzellen der Netzhaut. Es unterstützt die normale Funktion der Tränendrüsen und fördert die Produktion von Tränenflüssigkeit.

  • Vitamin C: Vitamin C spielt eine wichtige Rolle bei der Kollagenproduktion, einem Bestandteil der Bindehaut und des Hornhautgewebes. Es hilft, die Integrität und Festigkeit des Tränenfilms aufrechtzuerhalten.

  • Vitamin E: Vitamin E ist ein Antioxidans, das die Zellmembranen in den Augen schützt. Es hilft, die Verdunstung der Tränenflüssigkeit zu reduzieren und den Tränenfilm stabil zu halten.

  • Vitamin D: Vitamin D spielt eine Rolle bei der Regulierung des Immunsystems und der Entzündungsreaktionen. Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel trägt dazu bei, Entzündungen in den Augen zu reduzieren und die Gesundheit des Tränenfilms zu unterstützen.

  • Vitamin B-Komplex: B-Vitamine wie B2 (Riboflavin), B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin) sind wichtig für die Gesundheit der Augen. Sie unterstützen den Energiestoffwechsel in den Zellen und tragen zur normalen Funktion der Tränendrüsen bei.

  • Omega-3-Fettsäuren: Obwohl es sich nicht um Vitamine handelt, sind Omega-3-Fettsäuren wichtig für die Augengesundheit. Sie wirken entzündungshemmend und unterstützen die Bildung von Lipiden, die den Tränenfilm stabilisieren und die Verdunstung der Tränenflüssigkeit reduzieren.

Trockene Augen: Was tun?

Wenn die Augen austrocknen, kann das ziemlich unangenehm werden. Nicht jeder hat sofort Augentropfen zur Hand, um das Brennen und Jucken loszuwerden. Man kann sich aber auch anders helfen, und zwar mit Hausmitteln.

Hausmittel gegen trockene Augen

  • Warme Tee-Kompresse: Bereiten Sie eine Tasse Grünen Tee oder Kamillentee zu und lassen Sie ihn abkühlen. Tauchen Sie dann ein sauberes, weiches Tuch oder Wattepads in den abgekühlten Tee und legen Sie sie für etwa 5-10 Minuten auf die geschlossenen Augen. Die beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften der Kamille können helfen, die Augen zu befeuchten und Irritationen zu lindern.

  • Augenmassage: Mit sauberen Händen können Sie sanft die geschlossenen Augen in kreisenden Bewegungen massieren. Wichtig ist es, keinen Druck auf die Augen auszuüben. Die Massage fördert die Durchblutung und kann die Produktion von Tränenflüssigkeit anregen.

  • Reinigung der Augenlider: Bei trockenen Augen kann es manchmal schon helfen, die Augenlider schonend, aber gründlich zu reinigen. Krusten, Make-Up, Schweiß und Talg sammeln sich zwischen den Wimpern und können die Tränenbildung beeinträchtigen. Verwenden Sie dafür ein sauberes, weiches Tuch oder Wattestäbchen und warmes Wasser und reinigen Sie vorsichtig die Lidränder. Dabei sollte von außen in Richtung Nase gewischt werden.

  • Gurkenscheiben: Schneiden Sie eine kalte Gurke in dünne Scheiben und legen Sie sie für etwa 10-15 Minuten auf die geschlossenen Augen. Die kühlenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften der Gurke können helfen, die Augen zu erfrischen und Trockenheit zu lindern.

  • Dampfbad für die Augen: Füllen Sie heißes Wasser in eine Schüssel und beugen Sie sich mit einem Handtuch darüber. Halten Sie dabei genug Abstand ein, um die Gesichtshaut nicht zu verbrühen. Schließen Sie dabei die Augen. Der Dampf kann die Feuchtigkeit in den Augen erhöhen und die Symptome von trockenen Augen lindern.

  • Flüssigkeitszufuhr: Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, insbesondere Wasser. Der menschliche Körper besteht zum Großteil aus Wasser und das spiegelt sich auch im Tränenfilm des Auges wider.

Weitere Möglichkeiten zur Behandlung

Abgesehen von Hausmitteln gibt es weitere Möglichkeiten, trockene Augen zu behandeln. Vor allem bei anhaltenden, extrem trockenen Augen reichen Hausmittel oft nicht mehr aus, um das Problem zu beheben. Die Art der Behandlung hängt von der Schwere der Symptome und der zugrunde liegenden Ursache ab. 

  • Befeuchtende Mittel: Augentropfen oder -gele, die “künstliche Tränenflüssigkeit” enthalten, können verwendet werden, um die Augen zu befeuchten und die Symptome von trockenen Augen zu lindern. Besonders häufig kommen Augentropfen zum Einsatz, die Hyaluronsäure enthalten. Hyaluronsäure bindet Wasser und kann so den Tränenfilm wiederherstellen.

  • Medikamente: In einigen Fällen können Augentropfen oder -salben mit speziellen Wirkstoffen zur Stimulierung der Tränendrüsen verschrieben werden, um die Tränenproduktion zu fördern.

  • Lipidhaltige Tropfen: Spezielle Augentropfen, die Lipide (Fette) enthalten, können dabei helfen, den Tränenfilm zu stabilisieren und die Verdunstung der Tränenflüssigkeit zu verringern.

  • Ernährungsumstellung und Nahrungsergänzungsmittel: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen ist, kann die Gesundheit der Augen unterstützen. Bei Bedarf können auch Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

  • Umgebung optimieren: Vermeiden Sie trockene Luft oder stark klimatisierte Luft, indem Sie einen Luftbefeuchter oder Augentropfen zum Schutz verwenden. Reduzieren Sie die Bildschirmzeit und machen Sie regelmäßige Pausen, um die Augen zu entlasten.

  • Wärmetherapie: Durch die Anwendung von warmen Kompressen oder speziellen Wärme-Geräten wie z.B. Infrarotlampen können die Meibom-Drüsen geöffnet werden, um die Tränenproduktion zu verbessern.


QUELLEN:

  • S. Seen, L. Tong: Dry eye disease and oxidative stress. 2018.
  • R. Marquardt, M.A. Lemp: Das trockene Auge in Klinik und Praxis. 2013.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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