Entzündete Tränensäcke behandeln: Vermeide diese Fehler

Entzündete Tränensäcke behandeln: Vermeide diese Fehler

Redaktion, 10. November 2025

entzündete Tränensäcke

Bei einer Tränensackentzündung liegt meist eine Verstopfung des Tränennasengangs vor.

Die Tränensäcke erfüllen wichtige Funktionen für die Gesundheit unserer Augen. Sind diese angeschwollen, lässt uns das schnell müde aussehen. Doch was, wenn die Schwellung mehr als nur ein ästhetisches Problem ist? Der innere Augenwinkel ist gerötet und beim Druck ausüben auf den Bereich unter den Augen entstehen Schmerzen? Dann leidet man wahrscheinlich unter entzündeten Tränensäcken. Wie es dazu kommen kann, wie man die Entzündung behandeln und in Zukunft ganz vermeiden kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

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An welchen Symptomen erkennt man eine Tränensackentzündung?

Die Tränensäcke befinden sich am inneren Augenwinkel und sind Teil des Tränenwegs. Sie sammeln und leiten die Tränenflüssigkeit von den Augen in die Nase, sorgen dafür, dass die Augenoberfläche feucht bleibt, und schützen die Augen leicht vor Stößen. Normalerweise sind sie kaum auffällig, können jedoch geschwollen oder gerötet erscheinen, wenn sie entzündet sind.

Wer folgende Anzeichen bemerkt, sollte aufmerksam sein, da sie darauf hindeuten, dass eine Infektion oder Verstopfung im Tränenweg vorliegt.

Typische Symptome einer Tränensackentzündung sind:

  • Rötung und Schwellung im Bereich des inneren Augenwinkels

  • Druckempfindlichkeit oder Schmerzen, besonders beim leichten Andrücken des Tränensacks

  • Übermäßiges Tränen oder Eiteraustritt aus den Tränenpünktchen

  • Gelegentlich Fieber oder allgemeines Krankheitsgefühl bei einer akuten Infektion

  • Das Auge wirkt müde oder geschwollen, oft einseitig

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Welche Ursachen haben entzündete Tränensäcke?

Eine Tränensackentzündung, medizinisch Dakryozystitis genannt, entsteht meistens dann, wenn der Tränenweg verstopft ist oder Bakterien in den Tränensack (Saccus lacrimalis) gelangen. Dies kann zu Schwellung, Rötung und Schmerzen führen. Es gibt verschiedene Ursachen, die eine Entzündung auslösen können.

Schlupflider in jungen Jahren

Treten Schlupflider bereits in jüngeren Jahren auf, liegt die Ursache meist in der genetischen Veranlagung. Schwaches Bindegewebe kann erblich sein. Wer also Eltern oder Großeltern mit Schlupflidern hat, hat ein erhöhtes Risiko, ebenfalls betroffen zu sein. Auch der Hauttyp spielt eine Rolle: Menschen mit sehr dünner Haut haben häufig weniger Kollagen und Elastin und sind daher anfälliger für erschlafftes Gewebe.

Verstopfung des Tränenwegs

Eine der häufigsten Ursachen ist, dass die Tränen nicht richtig abfließen können. Dies kann durch Verschleimung, Vernarbungen nach Infektionen oder angeborene Engstellen passieren. Wenn die Flüssigkeit im Tränensack stagniert, können sich Bakterien leichter vermehren und eine Entzündung auslösen.

Bakterielle Infektionen

Häufig sind Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken die Ursache. Diese gelangen meist über die Tränenpunkte am inneren Augenwinkel in den Tränensack. Schon eine kleine Infektion an der Augenoberfläche oder eine Erkältung kann ausreichen, damit sich die Bakterien ausbreiten.

Trauma

Mit Trauma ist eine Verletzung oder mechanische Schädigung des Bereichs um den inneren Augenwinkel gemeint. Das kann ein Schlag, Kratzer, ein Fremdkörper im Auge oder eine kosmetische Behandlung wie eine Lidoperation sein. Solche Verletzungen können die Haut und die feinen Tränenwege reizen, wodurch der Tränensack leichter entzündet wird.

Chronische Entzündungen und Hautprobleme

Manche Menschen neigen zu wiederkehrenden Infektionen oder haben Hautprobleme wie Ekzeme in der Augenregion. Diese erhöhen das Risiko für eine Tränensackentzündung, da die Hautbarriere geschwächt ist und Bakterien leichter eindringen können.

Weitere Risikofaktoren

Alter, Allergien oder ein geschwächtes Immunsystem können ebenfalls begünstigen, dass sich eine Entzündung entwickelt. Wer diese Faktoren kennt, kann besonders vorsichtig sein und frühzeitig handeln.

Wie lange dauert eine Tränensackentzündung an?

Wie lange eine Tränensackentzündung anhält, hängt stark von ihrer Ursache und Schwere ab. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer akuten und einer chronischen Form.

Akute Tränensackentzündung

Die akute Form entsteht plötzlich und geht mit deutlichen Symptomen wie Schwellung, Rötung und Schmerzen am inneren Augenwinkel einher. Wird sie frühzeitig erkannt und richtig behandelt – zum Beispiel mit antibiotischen Augentropfen oder Tabletten – klingt die Entzündung meist innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. In dieser Zeit sollte das Auge geschont und regelmäßig kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass die Entzündung nicht fortschreitet.

Chronische Tränensackentzündung

Wenn die Beschwerden über längere Zeit bestehen oder immer wiederkehren, spricht man von einer chronischen Tränensackentzündung. Diese tritt häufig auf, wenn der Tränenweg dauerhaft verengt ist und die Flüssigkeit nicht richtig abfließen kann. In solchen Fällen hilft meist nur eine operative Öffnung oder Erweiterung des Tränenwegs, um die Ursache langfristig zu beseitigen. Ohne diesen Eingriff kann es immer wieder zu Entzündungen kommen.

Was tun bei entzündeten Tränensäcken - kühlen oder wärmen?

Bei der Behandlung von entzündeten Tränensäcke scheiden sich die Geister. Während man von der einen Seite hört, man solle die Schwellung kühlen, meint die andere Seite eine Wärmeauflage würde die Heilung beschleunigen. Was stimmt denn jetzt?


Beides kann sinnvoll sein - entscheidend ist der Zeitpunkt der Anwendung und der Zustand der Entzündung.

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Kühlen bei akuter Entzündung

In der akuten Phase, wenn der Bereich gerötet, geschwollen und schmerzhaft ist, kann Kälte helfen, die Symptome zu lindern. Kühlkompressen oder ein kalter, sauberer Waschlappen wirken abschwellend und beruhigen die gereizte Haut rund um den inneren Augenwinkel. Wichtig ist, nicht direkt Eis auf die Haut zu legen, sondern ein Tuch dazwischenzulegen, um Reizungen zu vermeiden.


Kurzes, regelmäßiges Kühlen – etwa mehrmals täglich für wenige Minuten – kann helfen, Schmerzen zu mindern und die Schwellung zu reduzieren.

Wärme in der Heilungsphase

Sobald die akute Schwellung zurückgeht oder die Entzündung nicht mehr stark ausgeprägt ist, kann Wärme den Heilungsprozess unterstützen. Warme Kompressen oder feuchte Wärmeauflagen fördern die Durchblutung und erleichtern den Abfluss von Sekret aus dem Tränensack. Das hilft, verbliebene Bakterien auszuspülen und die Entzündung schneller abklingen zu lassen.

Was man vermeiden sollte

Das Auge sollte während der gesamten Heilungsphase nicht gerieben oder gedrückt werden, auch wenn es juckt oder spannt. Dadurch könnten sich Keime weiter ausbreiten und die Entzündung verschlimmern. Außerdem ist es ratsam, auf Kontaktlinsen und Make-up zu verzichten, bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind.

Welche Hausmittel helfen bei einer Tränensackentzündung?

Bei leichten Entzündungen der Tränensäcke können bereits einfache Hausmittel dabei helfen, die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Dennoch sollte man vorsichtig sein: Da der Bereich rund um die Augen besonders empfindlich ist, eignen sich nur milde, hygienisch angewendete Methoden.

Kamillen- oder Schwarztee-Kompressen

Ein klassisches Hausmittel sind warme Kompressen mit Schwarz- oder Kamillentee. Die pflanzlichen Wirkstoffe wirken entzündungshemmend und beruhigend. Dafür einfach einen Teebeutel aufbrühen, abkühlen lassen, bis er angenehm warm ist, und kurzzeitig auf das geschlossene Auge legen.


Wichtig: Bei Kamille besteht ein gewisses Allergierisiko, daher besser zuerst vorsichtig testen oder auf Schwarztee ausweichen.

Salzlösung 

Eine isotonische Kochsalzlösung aus der Apotheke kann helfen, die Augenpartie zu reinigen und Sekretreste oder Keime sanft zu entfernen. Das ist besonders hilfreich, wenn die Entzündung von einer verstopften Tränenrinne begleitet wird. Leitungswasser sollte man dabei vermeiden, da es Keime enthalten kann.

Hausmittel, die man besser meiden sollte

Immer wieder kursieren Tipps, die nicht empfehlenswert sind – etwa das Auftragen von Honig, Ölen oder Kräutermischungen direkt auf die Haut unter den Augen. Solche Anwendungen können die empfindliche Augenpartie reizen oder zusätzliche Keime einbringen. Auch das Ausdrücken oder Manipulieren der Schwellung ist unbedingt zu vermeiden.

Ab wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

In den meisten Fällen sind entzündete Tränensäcke zwar unangenehm, aber harmlos. Dennoch gibt es Situationen, in denen man die Beschwerden nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.


Hausmittel können bei einer leichten Reizung oder beginnenden Entzündung zwar helfen, doch sie stoßen an ihre Grenzen, wenn die Symptome nach zwei bis drei Tagen nicht abklingen oder sich sogar verschlimmern. Kommen Fieber, eitriger Ausfluss oder eine deutliche Rötung und Schwellungdes Unterlids hinzu, kann das auf eine bakterielle Infektion hindeuten. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Augenarzt oder Hausarzt hinzugezogen werden.


Je nach Schweregrad der Entzündung erfolgt die Behandlung meist mit antibiotischen Augentropfen oder Tabletten, um die Bakterien zu bekämpfen. Zusätzlich kann der Arzt prüfen, ob eine Verstopfung des Tränenkanals vorliegt, die gegebenenfalls gespült oder operativ behoben werden muss. Eine rechtzeitige Behandlung ist wichtig, um Komplikationen wie eine Ausbreitung der Entzündung auf das umliegende Gewebe zu verhindern.

Fazit

Entzündete Tränensäcke sind zwar selten gefährlich, sollten aber stets ernst genommen werden. Gerade weil die empfindliche Haut rund um die Augen schnell auf Reizungen oder Infektionen reagiert, ist es wichtig, frühzeitig auf Symptome wie Schwellungen, Rötungen oder Druckschmerzen zu achten.


In vielen Fällen lassen sich leichte Entzündungen mit Hausmitteln wie warmen Kompressen oder Kochsalzlösungen gut in den Griff bekommen. Wenn die Beschwerden jedoch länger anhalten oder sich verschlimmern, ist der Besuch beim Augenarzt unbedingt ratsam. Nur so kann ausgeschlossen werden, dass eine bakterielle Infektion oder eine Verstopfung des Tränenkanals vorliegt.


QUELLEN

  • M. Stein, D. Bethmann, A. Viestenz, C. Wickenhauser, H.-G. Struck, J. Heichel: Concrements of the Lacrimal Apparatus; PMID: 36706767 DOI: 10.1055/a-1975-0190, Januar 2023
  • Thieme-Group: Konkremente des Tränenapparates: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-2192-3865?device=desktop&innerWidth=412&offsetWidth=412; zuletzt abgerufen: 10.11.2025
  • Deximed: Tränenwege und Tränendrüsen, Erkrankungen: https://deximed.de/home/klinische-themen/augen/krankheiten/aeusseres-auge/traenenwege-und-traenendruesen-erkrankungen; zuletzt abgerufen: 10.11.2025

Autor

Simon Engelhardt

Simon ist ein begeisterter Sportler, der sich intensiv mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness auseinandersetzt. Durch seine berufliche Erfahrung und sein privates Engagement hat er in diesen Bereichen fundiertes Wissen erworben. Dieses Wissen teilt er in Form von Blogbeiträgen, die auf seiner langjährigen Expertise basieren. Seine Hauptaufgabe liegt in der Erstellung sorgfältig recherchierter Artikel, die durch ergänzende Social-Media-Inhalte unterstützt werden. Dabei orientiert er sich stets an den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen und sorgt für regelmäßige Updates seiner Beiträge.

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