Schlupflider Hausmittel: Kann man Schlupflider straffen ohne OP?

Schlupflider Hausmittel: Kann man Schlupflider straffen ohne OP?

Redaktion, 01. OKTOBER 2025

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Gibt es auch Hausmittel, die gegen Schlupflider helfen können?

Schlupflider lassen die Augen müde und erschöpft wirken, selbst wenn man sich eigentlich ausgeruht und fit fühlt. Während chirurgische Eingriffe wie die Augenlidstraffung dauerhaft helfen, schrecken viele Menschen vor den Kosten und möglichen Risiken zurück. Doch lässt sich das Problem auch ohne OP lösen? In diesem Artikel schauen wir uns Hausmittel und natürliche Methoden an, die die Haut um die Augen pflegen, straffen, Schwellungen reduzieren und die Augenpartie sichtbar wacher wirken lassen – ganz ohne Operation.

FORSCHUNG

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Dauerhafte Augenringe sind für die betroffenen Männer und Frauen oft eine große Belastung. Sie lassen uns müde, krank und auch älter aussehen. Sie wieder loszuwerden, ist manchmal gar nicht so einfach. Doch besonders ein Hausmittel verspricht Erfolg gegen die dunklen Schatten unter den Augen.

Was sind Schlupflider?

Schlupflider – auch als Hooded Lids, Hängelider oder medizinisch als “Dermatochalasis” bezeichnet – entstehen durch ein Überhängen der Haut des Oberlids. Dabei verdeckt das erschlaffte Gewebe die natürliche Lidfalte, wodurch die Augen kleiner wirken und das Gesicht oft müde oder älter erscheint. Die Entstehung von Schlupflidern kann verschiedene Ursachen haben. Häufig sind sie genetisch bedingt, treten aber auch im Laufe des Lebens durch äußere Faktoren auf.

Typische Symptome von Schlupflidern sind:

- überschüssige, erschlaffte Haut im Bereich des Oberlids,
- müder, trauriger oder strenger Gesichtsausdruck,
- verstärkte Faltenbildung um die Augen,

Schlupflider können einseitig oder beidseitig auftreten und betreffen Männer wie Frauen gleichermaßen.

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Welche Ursachen haben Schlupflider?

Die häufigste Ursache für Schlupflider ist der natürliche Alterungsprozess. Mit zunehmenden Jahren verliert die empfindliche Haut rund um die Augen an Kollagen und Elastin – wichtige Bausteine für Spannkraft und Elastizität. Das Bindegewebe wird weicher und schlaffer, wodurch Falten sowie hängende Hautpartien entstehen. Wenn zusätzlich Fettgewebe unter der dünnen Haut nach vorne tritt, werden Schlupflider noch deutlicher sichtbar.


Schlupflider in jungen Jahren

Treten Schlupflider bereits in jüngeren Jahren auf, liegt die Ursache meist in der genetischen Veranlagung. Schwaches Bindegewebe kann erblich sein. Wer also Eltern oder Großeltern mit Schlupflidern hat, hat ein erhöhtes Risiko, ebenfalls betroffen zu sein. Auch der Hauttyp spielt eine Rolle: Menschen mit sehr dünner Haut haben häufig weniger Kollagen und Elastin und sind daher anfälliger für erschlafftes Gewebe.

Ungesunder Lebensstil

Nicht immer sind Schlupflider dauerhaft. Bei Schlafmangel, Stress, ungesunder Ernährung oder übermäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum können vorübergehend geschwollene Lider entstehen. Schuld daran sind Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gewebe. In solchen Fällen kann ein gesünderer Lebensstil das Erscheinungsbild deutlich verbessern.

Äußere Umstände

Neben Alter und Genetik können auch äußere Umstände Schlupflider verstärken:


Umweltfaktoren: UV-Strahlung und Umweltgifte beschleunigen die Hautalterung und fördern den Kollagenabbau.


Schneller Gewichtsverlust: Wird viel Gewicht in kurzer Zeit verloren, kann sich die Haut nicht vollständig zurückbilden. Überschüssiges Gewebe bleibt bestehen – auch im Bereich der Augenlider.

Achtung: Plötzlich hängendes Augenlid

Ein plötzlich auftretendes hängendes Augenlid kann ein Warnsignal für einen Schlaganfall sein. In diesem Fall ist schnelle Reaktion lebenswichtig:


Achten Sie auf weitere Symptome wie hängende Mundwinkel, Sprachstörungen oder die Unfähigkeit, beide Arme gleichzeitig zu heben.


Wählen Sie sofort den Notruf 112 und schildern Sie den Verdacht auf Schlaganfall.

Wann sind Schlupflider ein medizinisches Problem?

In den meisten Fällen gelten Schlupflider nur als kosmetisches Problem. Viele Menschen empfinden die hängenden Oberlider als optisch störend, weil sie den Blick müde, traurig oder älter wirken lassen. Aus medizinischer Sicht sind Schlupflider jedoch meist harmlos.

Es gibt aber Situationen, in denen Schlupflider auch ein medizinisches Problem sind und behandelt werden sollten:


- Sichtfeldeinschränkungen: Wenn die überschüssige Haut so weit über den Augen hängt, dass sie die Pupille teilweise oder vollständig verdeckt. Dadurch kann das Gesichtsfeld eingeschränkt sein – zum Beispiel beim Autofahren oder Lesen.


- Augenreizungen: Starke Schlupflider können dazu führen, dass die Haut auf den Wimpern aufliegt. Das reizt die Augen und kann im schlimmsten Fall Verletzungen verursachen.


- Kopfschmerzen oder Verspannungen: Manche Betroffene ziehen unbewusst die Stirn hoch, um die Lider anzuheben. Das kann auf Dauer zu Spannungskopfschmerzen oder Nackenbeschwerden führen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Lidstraffung?

Ob die Krankenkasse die Kosten für eine Behandlung von Schlupflidern übernimmt, hängt davon ab, ob ein medizinisches Problem vorliegt oder nicht. Wenn die Operation lediglich aus ästhetischen Gründen erfolgt, müssen Betroffene die Kosten in der Regel selbst tragen. Eine Lidstraffung (Blepharoplastik) wird dann als Schönheits-OP gewertet.


Liegen aber nachweisliche Einschränkungen vor – beispielsweise eine deutliche Sichtfeldeinschränkung, dokumentiert durch ein augenärztliches Gutachten –, kann die Krankenkasse die Kosten ganz oder teilweise übernehmen. Auch bei chronischen Augenreizungen oder Beschwerden, die durch die hängenden Lider entstehen, ist eine Übernahme möglich.


Wichtig: Ob die Krankenkasse zahlt, wird immer individuell entschieden. In der Regel müssen ärztliche Gutachten und eine augenärztliche Untersuchung eingereicht werden, die die medizinische Notwendigkeit bestätigen.

Was kann man gegen Schlupflider tun?

Schlupflider lassen sich auf unterschiedliche Weise entfernen – von einfachen Schminktechniken über minimalinvasive Methoden bis hin zur Operation. Welche Variante infrage kommt, hängt davon ab, wie stark die Schlupflider ausgeprägt sind und welches Ergebnis man sich wünscht.

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Schminktipps

Ganz wegschminken lassen sich Schlupflider zwar nicht, doch mit der richtigen Technik können sie optisch deutlich reduziert werden:


- Hellen Lidschatten auf das bewegliche Lid auftragen

- Einen dunkleren Ton in der Lidfalte verblenden

- Highlighter unter dem Brauenbogen für einen wachen Blick

- Wimpernzange + Mascara oder falsche Wimpern öffnen das Auge zusätzlich

Gesichtsyoga

Gezielte Übungen können die Muskulatur rund um das Auge stärken und das Lid leicht anheben. Dazu zählen:


- sanfte Massagen der Augenlider

- Augenrollen im und gegen den Uhrzeigersinn

- Face-Yoga-Übungen, bei denen die Augenbrauen mit den Fingern angehoben und gehalten werden

Minimalinvasive Methoden

Für alle, die mehr als Schminke oder Gesichtsübungen möchten, gibt es verschiedene ästhetische Behandlungen:


Botox: Entspannt Muskeln im Augenbrauenbereich, hebt so die Brauen leicht an und öffnet das Auge. Die Wirkung hält einige Monate.


Hyaluron: Im Schläfenbereich injiziert, polstert es die Haut auf und hebt die Augenpartie sanft an. Der Effekt hält mehrere Monate.


Microneedling: Feine Nadeln regen die Kollagenbildung an und straffen so das Oberlid.

CO₂-Laser: Erzeugt Mikroverletzungen, die Hauterneuerung und Straffung anregen. Mehrere Sitzungen nötig.


Fadenlifting: Fäden mit kleinen Widerhaken werden unter die Haut gesetzt und heben das Lid sanft an. Nach Monaten baut der Körper die Fäden ab.

Schlupflider-OP (Blepharoplastik)

Die Augenlidstraffung ist die effektivste und dauerhafteste Methode. Bei der sogenannten Blepharoplastik entfernt der Chirurg überschüssige Haut am Oberlid. Der Eingriff erfolgt in lokaler Betäubung und gehört zu den häufigsten Schönheitsoperationen weltweit.


Heilungszeit: ca. 2 Wochen (Schwellungen und blaue Flecken sind normal)

Narben: meist unsichtbar in der Lidfalte

Ergebnis: dauerhaft straffere Lider und ein offener, wacher Blick

Schlupflider-Tape

Eine schnelle, nicht-invasive Lösung sind spezielle Schlupflider-Tapes. Sie werden in die Lidfalte geklebt und heben das Lid optisch an. Bei korrekter Anwendung sind sie kaum sichtbar und eignen sich für besondere Anlässe.

Welche Hausmittel helfen gegen Schlupflider?

Für fast jedes Schönheitsproblem gibt es eine teure, chirurgische Lösung – so auch für Schlupflider. Doch nicht für jeden ist eine OP die richtige Wahl: Die Kosten sind hoch, und wie bei jedem Eingriff gibt es Risiken und mögliche Komplikationen.


Die gute Nachricht: Es gibt auch sanftere Wege. Hausmittel können die Haut um die Augen pflegen, Schwellungen lindern und den Alterungsprozess verlangsamen. Sie ersetzen zwar keine Operation, vor allem bei stark ausgeprägten Schlupflidern – aber bei leichten Schlupflidern können sie das Erscheinungsbild verbessern und eine gute Ergänzung zu Pflegeprodukten wie Augencremes sein.

Kalte Kompressen

Schlupflider wirken oft stärker, wenn sich Flüssigkeit im Gewebe staut. Die Augen sehen dann geschwollen und müde aus. Kälte hilft, diese Schwellungen zu reduzieren:


- gekühlte Teelöffel,

- kalte Gelpads oder

- Eiswürfel (eingewickelt in ein Tuch)


Die Kälte wirkt abschwellend, straffend und sorgt vor allem am Morgen für einen echten Frischekick.

Augenmasken mit natürlichen Zutaten

Hausmittel lassen sich ganz leicht in pflegende Augenpads verwandeln. Klassiker sind:


- frische Gurkenscheiben,

- Augencremes mit Jasmin-Extrakt

- abgekühlte Teebeutel (z. B. Kamille oder Grüner Tee)


Beide enthalten Antioxidantien, die die Haut vor Kollagenabbau schützen, Feuchtigkeit spenden und die Augenpartie wacher wirken lassen.

Gesichtsmassagen

Sanfte Massagen rund um die Augen fördern die Durchblutung und regen die körpereigene Kollagenproduktion an. Mit einem pflegenden Öl wie Mandelöl wird der Effekt verstärkt. Nebenbei lösen Massagen Verspannungen – das kann die Augenpartie zusätzlich entspannen und optisch verjüngen.

Fazit

Hausmittel können Schlupflider nicht vollständig verschwinden lassen, aber sie sind eine einfache, schmerzfreie und kostengünstige Möglichkeit, die Augenpartie zu pflegen, Schwellungen zu reduzieren und den müden Blick zu beleben. Wer leichte Schlupflider hat, kann durch kalte Kompressen, Augenmasken, Gesichtsmassagen oder Gesichtsyoga einen positiven Effekt erzielen. Bei stark ausgeprägten Schlupflidern bleibt eine operative Behandlung die einzige dauerhafte Lösung. Dennoch lohnt es sich, natürliche Methoden auszuprobieren – denn dadurch könnten hängende Augenlider bald Geschichte sein.


QUELLEN

  • Hans-Robert Metelmann, Stefan Hammes: Lasermedizin in der Ästhetischen Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-642-34936-2, S. 148–152.
  • Marina Bährle-Rapp: Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege. 5. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2020, ISBN 978-3-662-59127-7, S. 396–596.

Autor

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage. 

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