Bindehautentzündung: Wann sollte man zum Arzt?

Bindehautentzündung: Wann sollte man zum Arzt?

Redaktion, 22. APRIL 2025

bindehautentzündung

Eine Bindehautentzündung ist eine sehr lästige Angelegenheit.

Rote, tränende Augen und ein unangenehmes Fremdkörpergefühl im Auge – eine Bindehautentzündung kann lästig sein und im Alltag ziemlich stören. Ob durch Bakterien, Viren, Allergien oder Reizstoffe ausgelöst: Die sogenannte Konjunktivitis zählt zu den häufigsten Augenerkrankungen und betrifft Menschen jeden Alters. Doch wie erkennt man die verschiedenen Formen? Wann ist sie ansteckend? Und worauf sollte man bei der Behandlung achten? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Ursachen, Symptome, Ansteckung und Behandlungsmöglichkeiten einer Bindehautentzündung zusammengefasst.

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Was ist eine Bindehautentzündung?

Die Bindehautentzündung, medizinisch als Konjunktivitis bezeichnet, ist eine Entzündung der Bindehaut – einer Schleimhaut, die den weißen, sichtbaren Teil des Auges sowie die Innenseiten der Augenlider bedeckt. Sie schützt das Auge und ist besonders dünn sowie gut durchblutet. Eine Bindehautentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Grundsätzlich wird zwischen ansteckenden und nicht-ansteckenden Formen unterschieden. Häufige Auslöser sind Viren, Bakterien oder allergische Reaktionen. Tritt die Entzündung im Rahmen einer bakteriellen Infektion auf, bildet sich häufig ein gelbliches Sekret. Das führt typischerweise dazu, dass das Auge „verklebt“.

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Woran erkennt man eine Bindehautentzündung?

Eine Bindehautentzündung lässt sich an mehreren Symptomen erkennen. Die Beschwerden können je nach Ursache – also ob durch Bakterien, Viren oder eine allergische Reaktion – leicht variieren. Das sind die häufigsten Symptome einer Bindehautentzündung:


  • gerötete Augen
  • verstärkter Tränenfluss
  • ein Fremdkörpergefühl im Auge
  • Jucken und Brennen
  • Lichtempfindlichkeit
  • glasig aussehende Augen
  • gereizte Augenwinkel
  • geschwollene und gerötete Augenlider
  • austretendes Sekret, vor allem morgens
  • verklebte Augen

Wann sollte man mit einer Bindehautentzündung zum Arzt?

Tritt eine Bindehautentzündung zum ersten Mal auf, ist grundsätzlich ein Arztbesuch empfehlenswert – vor allem, wenn kein klarer Auslöser wie etwa Zugluft bekannt ist und die Beschwerden nicht rasch abklingen. Denn für Laien ist es kaum möglich zu erkennen, ob es sich wirklich um eine harmlose Entzündung der Bindehaut handelt oder ob möglicherweise eine ernste Augenerkrankung dahintersteckt. Ärzte können die Ursache professionell abklären und eine passende Behandlung beginnen. In folgenden Fällen ist es sinnvoll, einen Termin beim Haus- oder Augenarzt zu vereinbaren:


  • nachlassender Sehfähigkeit
  • starken Schmerzen im Auge
  • begleitenden Beschwerden wie heftigen Kopfschmerzen oder Übelkeit
  • zunehmender Lichtempfindlichkeit
  • wiederholten Bindehautentzündungen oder allgemeinen Symptomen wie ständiger Müdigkeit und Leistungseinbruch
  • wenn sich die Beschwerden innerhalb von 7 bis 10 Tagen nicht deutlich bessern

Was sind die Ursachen einer Bindehautentzündung?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen ansteckenden (infektiösen) und nicht-ansteckenden Formen der Bindehautentzündung.

Ansteckende Bindehautentzündung

Diese Form der Konjunktivitis wird durch Krankheitserreger ausgelöst und kann leicht übertragen werden. Mögliche Auslöser sind:


- Bei Erwachsenen sind meist Viren – insbesondere Adenoviren, seltener Herpesviren – verantwortlich.


- Bei Kindern hingegen sind häufig Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken die Ursache.


- Gelegentlich können auch Chlamydien oder Gonokokken eine akute Bindehautentzündung hervorrufen.

Nicht-ansteckende Ursachen

Diese Form der Bindehautentzündung ist nicht infektiös und wird durch äußere Reize oder körperliche Reaktionen ausgelöst. Zu den häufigsten Auslösern gehören:


- Allergien, z. B. gegen Pollen, Tierhaare oder Hausstaub

- Staub, Rauch, Zugluft

- Fremdkörper oder chemische Substanzen

- Chlorhaltiges Wasser (z. B. im Schwimmbad)

- Kleine Verletzungen des Auges

- Trockenheit der Augen, z. B. beim Sicca-Syndrom

- Nebenwirkungen von Medikamenten

- Begleiterkrankungen, etwa im Rahmen anderer Augen- oder Allgemeinerkrankungen

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Was hilft gegen eine Bindehautentzündung?

Welche Therapie bei einer Bindehautentzündung sinnvoll ist, hängt maßgeblich von der Ursache, dem Schweregrad und eventuellen Begleiterkrankungen ab. In vielen Fällen – etwa bei durch Reizung oder milde Infektionen verursachten Entzündungen – heilt die Erkrankung innerhalb weniger Wochen von selbst ab.


In etwa 10 % der Fälle kann der Einsatz von antibiotikahaltigen Augentropfen die Heilung beschleunigen. Sie helfen dabei, die Beschwerden schneller zu lindern, das Risiko einer Ansteckung zu verringern und die Dauer einer möglichen Krankschreibung zu verkürzen.


Eine antibiotische Behandlung wird vor allem empfohlen:


  • bei starkem, eitrigem Ausfluss aus dem Auge
  • bei ausgeprägten Schmerzen
  • bei Personen mit geschwächtem Immunsystem
  • für Menschen, die Kontaktlinsen tragen (diese sollten während der akuten Phase nicht verwendet werden)


Antibiotika wirken allerdings bei einer viralen Infektion nicht. Meist beschränkt sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome (z. B. mit kühlenden Umschlägen oder künstlichen Tränen). Nur bei bestimmten Viren, wie z. B. Herpesviren, kann eine medikamentöse Behandlung mit Tabletten erforderlich sein. In stärkeren Fällen können auch kortisonhaltige Augentropfen eingesetzt werden – jedoch nur nach ärztlicher Rücksprache

Ist eine Bindehautentzündung ansteckend?

Sind die Augenlider morgens stark verklebt – meist mit dickflüssigem, weißlich-gelbem Sekret – spricht das oft für eine bakterielle Bindehautentzündung. Bei viralen Infektionen hingegen ist das abgesonderte Sekret in der Regel klar und wässrig. Beide Formen beginnen typischerweise an einem Auge, können sich aber rasch auf das zweite Auge ausbreiten.


Anders sieht es bei trockenen Augen oder einer allergischen Konjunktivitis aus: Hier sind meist beide Augen betroffen und tränen deutlich. Allergien führen oft zusätzlich zu weiteren Beschwerden wie allergischem Schnupfen, Niesen oder einer verstopften Nase. Wie wird eine Bindehautentzündung übertragen? Virale und bakterielle Konjunktivitis sind infektiös und werden meist durch Schmierinfektion übertragen – also über direkten Kontakt mit den Augen oder kontaminierten Gegenständen.


Eine Ansteckung kann auf mehreren Wegen erfolgen:


- Das andere Auge wird infiziert, z. B. durch Reiben mit kontaminierten Fingern.


- Wiederholte Infektionen des gleichen Auges, besonders wenn weiterhin Kontaktlinsen getragen werden.


- Übertragung auf andere Personen – etwa über gemeinsam benutzte Handtücher, Waschlappen oder Türklinken.

Fazit

Die Bindehautentzündung ist zwar meist harmlos, sollte aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Je nach Ursache kann sie ansteckend sein und unbehandelt zu Komplikationen führen – besonders, wenn Begleiterkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem vorliegen. Wichtig ist es, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen, mögliche Auslöser zu vermeiden und bei Unsicherheiten ärztlichen Rat einzuholen. Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld heilt die Entzündung in vielen Fällen von selbst ab. Frauen sollten um die Heilung zu beschleunigen bei einer Entzündung der Bindehaut auf die Verwendung von Wimperntusche verzichten, da sich dort auch Bakterien ansammeln können.


QUELLEN

  • Amir A. Azari und Neal P. Barney (2013): Conjunctivitis: a systematic review of diagnosis and treatment. doi:10.1001/jama.2013.280318.
  • Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (2015): Konjunktivitis – Ursachen und Behandlung 
  • Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e. V. (2011): Bakterielle Konjunktivitis (Leitlinie)

Autor

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage. 

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