Geschwollene Augen: Corona oder Lebererkrankung?

Geschwollene Augen: Allergie, Corona oder doch die Leber?

Redaktion, 27. Juli 2021

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Es ist zwar selten, doch geschwollene Augen können auch in Folge einer Corona-Infektion auftreten.

Die meisten sind morgens schon mal mit geschwollenen Augen aufgestanden. Oft in Kombination mit dunklen Augenringen. Die Ursachen für geschwollene Augen sind vielfältig. Sie sind überwiegend harmlos, können aber auch ein Symptom schwerer Krankheiten sein. Wir klären die Hintergründe und liefern die besten 5 Hausmittel gegen geschwollene Augen!

FORSCHUNG

Augenringe wegbekommen: Dieses Hausmittel hilft

Dauerhafte Augenringe sind für die betroffenen Männer und Frauen oft eine große Belastung. Sie lassen uns müde, krank und auch älter aussehen. Sie wieder loszuwerden, ist manchmal gar nicht so einfach. Doch besonders ein Hausmittel verspricht Erfolg gegen die dunklen Schatten unter den Augen.

Ursachen für geschwollene Augen

Geschwollene Augen am Morgen sind ein weit verbreitetes Phänomen. Treten sie nur gelegentlich auf, muss nicht gleich ein Arzt aufgesucht werden. Es können jedoch auch ernsthafte Erkrankungen und sogar eine Corona-Infektion dahinterstecken.

Geschwollene Augen am Morgen

Geschwollene Augen nach dem Aufstehen sind oft harmlos und sie verschwinden innerhalb kurzer Zeit. Die Ursache hierfür ist häufig ein Stau im Lymphfluss. Dieser Lymphstau entsteht dadurch, dass die Körperposition beim Schlafen überwiegend waagerecht und flach ist. So kommt es zu Wassereinlagerungen im Gesicht, die sich vermehrt in der Augenpartie ansammeln.

Auch die Ernährung kann geschwollene Augen am Morgen verursachen. Wer sich abends eiweiß- und salzreich ernährt oder viel Alkohol konsumiert, riskiert geschwollene Augen am nächsten Morgen. Diese Faktoren begünstigen ein Anstauen der Lymphflüssigkeit, da der Körper versucht, mehr Flüssigkeit einzuspeichern. Im Laufe des Tages verschwinden die Flüssigkeitseinlagerungen meist von allein.  

Geschwollene Augen: Allergie

Allergien sind der einer der Hauptauslöser für geschwollene Augenlider. Dabei sind meistens die Ober- oder Unterlider beider Augen betroffen. Die Augen sind beim Heuschnupfen oft nicht nur angeschwollen, sondern auch rot und jucken oder brennen. Ein klassisches Symptom neben der Schwellung ist auch das Tränen der Augen. Eine Allergie gegen Hausstaubmilben zeigt sich meist in Form von geschwollenen und geröteten Augen nach dem Aufwachen. 

Gersten-/Hagelkorn

Beim Gerstenkorn handelt es sich um eine bakterielle Entzündung des oberen oder unteren Augenlids. Die Stelle ist meist gerötet, angeschwollen und verursacht Schmerzen. Das Gerstenkorn selbst ist eitrig und ansteckend, heilt aber meist von allein ab.


Ist das Augenlid aufgrund eines Hagelkorns geschwollen, sind damit keine Schmerzen verbunden. Das Hagelkorn tritt auf, wenn der Ausführungsgang der Meibom-Drüse verstopft.

Geschwollene Augen nach dem Weinen

Warum hat man nach dem Weinen geschwollene Augen? Beim Weinen werden vom Körper übermäßig viele Tränen produziert. Das Drainagesystem ist überfordert und die Tränen fließen aus den Augen und der Nase. Dabei versucht der Körper ständig, die verlorene Flüssigkeit wieder aufzunehmen. Ein Teil der Tränenflüssigkeit wird teilweise im Gewebe des Augenbereichs zurückgehalten. Dadurch schwillt der Bereich unter den Augen an und wir sehen verquollen bzw. “verheult” aus.

Geschwollene Augenlider durch trockene Augen

Sind trockene Augen der Auslöser, treten die geschwollenen Augenlider meist akut abends auf. Vor allem Kontaktlinsen, langes Arbeiten am Computer und trockene Raumluft fördern das Austrocknen der Augen und somit auch die Entstehung von Schwellungen.

Geschwollene Augen: Weiblicher Zyklus

Zu bestimmten Zeiten des weiblichen Menstruationszyklus sorgt das Östrogen vermehrt für Wassereinlagerungen. Vor allem vor dem Eisprung und während der Monatsblutung kann es dadurch auch zu geschwollenen Augen kommen.

Unser Tipp bei müden Augen

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Geschwollene Augen als Symptom von Krankheiten

Geschwollene Augen können auch ein Anzeichen für schwere Krankheiten sein, auch wenn das eher selten der Fall ist. Besteht der Verdacht, an einer dieser Krankheiten erkrankt zu sein, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Schilddrüsenerkrankungen

Liegt eine schwerwiegende Unterfunktion der Schilddrüse vor, kann es zu Schwellungen kommen. Diese betreffen nicht nur die Extremitäten, sondern auch das Gesicht. Gleichzeitig kommt es häufig zu trockener Haut. Auch eine Überfunktion der Schilddrüse, meist in Folge der Autoimmunerkrankung Morbus Basedow, kann sich in geschwollenen Augen und einer Bindehautentzündung zeigen. Eines der typischen Symptome sind die hervorstehenden Augäpfel. 

Niereninsuffizienz

Sind die Nieren in ihrer Funktion beeinträchtigt, kommt es zu Wassereinlagerungen im gesamten Körper. Auch das Gesicht bzw. die Augen können hiervon betroffen sein. Weitere Anzeichen sind ein nachlassender Harndrang sowie unspezifische Symptome wie Müdigkeit und Konzentrationsstörungen.

Lebererkrankungen

Geschwollene Augenlider können auch ein Anzeichen für eine Funktionsstörung der Leber sein. Die Leber ist für den Abbau von Stoffen zuständig. Arbeitet sie nicht richtig, verteilt sich vor allem die Flüssigkeit unter den weichen Geweben. Das kann für geschwollene Augen sorgen.

Herzschwäche

Nicht selten kommt es bei einer Herzschwäche durch die verringerte Pumpleistung zu Wassereinlagerungen im Körper. Auch das Gesicht kann von den Schwellungen betroffen sein. 

Geschwollene Augen durch Corona?

Wer mit COVID-19 infiziert ist, zeigt oft die typischen Symptome wie Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Fieber und Husten. Dabei werden auch viele unspezifische Symptome in Verbindung mit Corona gebracht.


Wie auch bei einer klassischen Grippe, kann es auch bei einer Corona-Infektion zu einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) kommen. Sie zeigt sich zu Beginn oft durch eine geschwollene Bindehaut des Auges. Auch die Lymphknoten hinter dem Ohr schwellen manchmal an. Um festzustellen, ob die Schwellung und die daraus folgende Bindehautentzündung durch Corona entstanden ist, hilft die Temperaturmessung am Auge. Bei COVID-Patienten liegt die Temperatur im Augenbereich bei bis über 40 Grad Celsius. Die Temperatur kann über kontaktlose Thermometer am Oberlid gemessen werden. 

Wann sollte man mit geschwollenen Augen zum Arzt?

Kann man sich die geschwollenen Augen einfach erklären, ist meist kein Gang zum Arzt erforderlich. Hausmittel können hier dafür sorgen, dass die Schwellung schneller wieder abklingt.


Sind die Augenlider aber öfter und ohne erkennbare Ursache angeschwollen, ist ein Arztbesuch ratsam. Eventuell steckt eine Allergie dahinter oder eine andere Krankheit. Vor allem, wenn neben der Schwellung auch Symptome wie Rötungen, Juckreiz oder Schmerzen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Nicht verwechseln: Geschwollene Augen oder Tränensäcke?

Auch bei Tränensäcken handelt es sich um eine Schwellung im Augenbereich. Während die morgendlichen angeschwollenen Augen in der Regel von allein wieder abklingen, handelt es sich bei Tränensäcken um eine chronische Fett- oder Flüssigkeitsansammlung im Unterlid. Auch hier können eine salzreiche Ernährung und übermäßiger Alkoholkonsum die Entstehung begünstigen. Das beste Hausmittel gegen Tränensäcke finden Sie hier!

5 Hausmittel gegen geschwollene Augen!

Zwar klingen geschwollene Augen mit der Zeit von allein ab, die Dauer kann aber mit einigen Hausmitteln verkürzt werden. Damit geschwollene Augen gar nicht erst entstehen, hilft es, salzreiche Nahrung und Alkohol zu vermeiden. Ist eine Allergie die Ursache, helfen Antihistaminika. Grundsätzlich gilt auch, den Augen immer wieder eine Pause zu gönnen und für ein gutes Raumklima zu sorgen.

1. Kühlung

Am effektivsten gegen geschwollene Augen ist es, die Augenlider zu kühlen. Das Gewebe zieht sich so schneller wieder zurück und die Schwellung klingt ab. Dabei kann ein kalter Löffel ebenso hilfreich sein wie eine Kühlbrille oder Augenpads, die zuvor im Kühlschrank gelagert wurden. Auch frische Gurkenscheiben auf den Augen kühlen und versorgen die Haut gleichzeitig mit viel Feuchtigkeit.

2. Teebeutel

Grüner und schwarzer Tee eignen sich hier besonders gut. Die Gerbstoffe und das Koffein wirken abschwellend und regen den Lymphfluss an. Außerdem wirken die Tees entzündungshemmend und beruhigend. Einfach einen erkalteten Teebeutel oder in den abgekühlten Tee getränktes Wattepad für 10 bis 15 Minuten auf die geschlossenen Augen legen.

Auch erkaltete Kaffeepads sind dank des Koffeins gut für geschwollene Augen geeignet.


Vorsicht bei Kamille: Hier kann es zu allergischen Reaktionen oder Reizungen der Augen kommen!

3. Massagen

Die Augenpartie ist besonders empfindlich und sollte daher gut gepflegt werden. Auch hier ist es doppelt wirksam, die Pflegeprodukte im Kühlschrank zu lagern. Beim Auftragen können sie die Augenlider sanft massieren. Dafür entweder in kreisenden Bewegungen vorgehen oder aber leicht Klopfen.


Immer beliebter sind auch die sogenannten Gesichtsroller. Die Roller aus Edelstein (auch hier gilt: am besten im Kühlschrank lagern) sorgen dank der Massage und der Kühlung für ein rasches Abschwellen. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel über dieEdelsteinroller.

4. Viel trinken

Wer darauf achtet, ausreichend zu trinken (bestenfalls Mineralwasser oder ungesüßten Tee) fördert den Lymphfluss und vermeidet somit Schwellungen im Augenbereich. Durch die zugeführte Flüssigkeit geben die Zellen die gespeicherte Flüssigkeit ab und die Schwellung wird verringert. 

5. Erhöhte Schlafposition

Wer unter geschwollenen Augen am Morgen leidet, sollte seine Schlafposition überdenken. Das waagerechte Liegen sorgt dafür, dass der Lymphfluss erschwert wird. Wer mit leicht erhöhtem Kopf oder Oberkörper schläft, vermeidet einen Lymphstau und verringert so die geschwollenen Augen nach dem Aufstehen.

Hilft eine Lymphdrainage gegen geschwollene Augenlider?

Eine Lymphdrainage sorgt dafür, dass der Abtransport von Wassereinlagerungen und Schlackstoffen verbessert wird. In der Regel wird sie vor allem bei Wassereinlagerungen in den Armen und Beinen durchgeführt. Aber auch gegen geschwollene Augen kann die Lymphdrainage helfen. Hierfür die Augen schließen und mit den Fingerspitzen mehrmals sanft von der Nasenwurzel über Unter- und Oberlid in Richtung der Schläfen streichen. Dadurch wird der Lymphfluss angeregt. Noch wirksamer ist die Lymphdrainage, wenn sie von einem ausgebildeten Fachpersonal (Physiotherapeut, Masseur) durchgeführt wird. 

Häufige Fragen

Verschwinden geschwollene Augen von selbst?

Ob geschwollene Augen von selbst verschwinden, hängt von der Ursache ab. Ist eine Allergie schuld, klingt die Schwellung wieder ab. Liegt eine Erkrankung der Leber vor, muss die Krankheit behandelt werden.

Warum sind die Augen morgens oft geschwollen?

Geschwollene Augen am Morgen entstehen meist durch eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit und einer ungünstigen Schlafposition.

Nur ein Auge ist geschwollen, was tun?

Ein einseitig geschwollenes Auge deutet auf einen Insektenstich oder eine Infektion hin. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Warum schwellen die Augen nach dem Weinen an?

Beim Weinen staut sich ein Teil der Tränenflüssigkeit im Gewebe an, sodass die Augenpartie sichtbar anschwillt.


QUELLEN

  • Burk, A. & Burk, R.O.W. (2018). Checkliste Augenheilkunde (4. Auflage). Georg Thieme Verlag KG.
  • Dahlmann, C. & Patzelt, J. (2016). BASICS Augenheilkunde (4. Auflage). Urban & Fischer.
  • Garrity, J. (2019, Mai). Chalazion und Hordeolum (Gerstenkorn). https://www.msdmanuals.com/de/profi/augenkrankheiten/lid-und-lakrimale-krankheiten/chalazion-und-hordeolum-gerstenkorn
  • Walter, P. & Plange, N. (2017). Basiswissen Augenheilkunde (1. Auflage). Springer.
  • WHO. (2020, 12. Oktober). Coronavirus disease (COVID-19). https://www.who.int/news-room/q-a-detail/coronavirus-disease-covid-19

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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