Häufigste Ursachen von Augenringen: Ist die Leber Schuld?

Häufigste Ursachen von Augenringen: Ist die Leber Schuld?

Redaktion, 27. Mai 2021 | aktualisiert am 19.01.2024

Die häufigsten Ursachen für Augenringe

Augenringe können aus unterschiedlichen Gründen auftreten.

Der Frust bei vielen Frauen und Männern ist groß, wenn man jeden Morgen nach dem Aufstehen als erstes von dunklen Schatten unter den Augen begrüßt wird. Man fühlt sich zwar ausgeschlafen, aber das Gesicht sagt das Gegenteil. An dieser Stelle kommt den meisten wohl nur eine Frage in den Sinn: Warum ist das so? Was sind die Ursachen von Augenringen? Oft kursiert auch das Gerücht, dass die Leber Schuld an den dunklen Schatten sein soll. Wir gehen der Sache auf den Grund und finden die häufigsten Ursachen von Augenringen. Außerdem verraten wir Ihnen, wie Sie den dunklen Ringen unter den Augen vorbeugen können.

FORSCHUNG

Augenringe wegbekommen: Dieses Hausmittel hilft

Dauerhafte Augenringe sind für die betroffenen Männer und Frauen oft eine große Belastung. Sie lassen uns müde, krank und auch älter aussehen. Sie wieder loszuwerden, ist manchmal gar nicht so einfach. Doch besonders ein Hausmittel verspricht Erfolg gegen die dunklen Schatten unter den Augen.

Wie entstehen Augenringe?

Die Haut um die Augen ist generell dünner und sensibler als der Rest der Gesichtshaut. Die Epidermis (die äußerste Hautschicht) ist ca. 0,1 mm dick - an der Augenpartie ist die Haut jedoch nur 0,05 mm dick. Deshalb ist die Partie unter den Augen besonders anfällig für unliebsame Erscheinungen. Durch verschiedene Ursachen scheinen die Blutgefäße unter den Augen durch die dünne Haut durch - und verursachen somit die dunklen Schatten unter dem Auge. Noch dazu befinden sich kaum Talg- und Schweißdrüsen um die Augen, dadurch ist die Partie weniger geschützt und anfälliger für Trockenheitsfältchen oder Ekzeme.

Das sind die häufigsten Ursachen von Augenringen

Auf der Suche nach der Ursache für die dunklen Schatten unter den eigenen Augen liefert das Internet unzählige Suchergebnisse. Diese reichen von zu wenig Schlaf bis hin zu Organversagen. Das stiftet schnell Verwirrung. Dabei sind die Ursachen für Augenringen in den meisten Fällen völlig harmlos. Folgende Ursachen sind die häufigsten Gründe für die dunklen Schatten unter den Augen:

Hyperpigmentierung

Einer der häufigsten Gründe für Augenringe ist eine Hyperpigmentierung in der Augenregion. Dies wurde auch in Studien bestätigt. In diesem Fall erscheinen die Augenschatten eher bräunlich und befinden sich oft nicht nur unter den Augen, sondern erstrecken sich auch auf den Augenlidern. Dadurch wirkt das Auge wie eingefallen.

Einer Hyperpigmentierung liegt eine genetische Veranlagung zugrunde. Im Bereich der Augen liegt eine Pigmentstörung vor, die dafür sorgt, dass an diesen Stellen in der Haut zu viel vom Hautfarbstoff Melanin produziert wird. Melanin verleiht der Haut nach dem Sonnen normalerweise eine schöne Bräune. Bei einer periorbitalen Hyperpigmentierung produziert der Körper erblich bedingt oft auch ohne die Einwirkung von Sonnenstrahlen, zu viel vom Hautfarbstoff, der durch die sehr dünne Haut in der Augenpartie durchscheint.

Das Alter

Augenringe sind neben Falten, Schlupflidern und Tränensäcken ebenfalls ein typisches Merkmal der Hautalterung. Die Haut in der Augenpartie ist sehr dünn, genau genommen ist das die dünnste Stelle am gesamten Körper. Während in jungen Jahren das Gewebe noch straff und elastisch ist, nehmen diese Eigenschaften im Laufe der Zeit ab. Die Regeneration der Haut geht langsamer vonstatten und die hauteigene Kollagenproduktion verlangsamt sich. Die Haut verliert zunehmend an Volumen, Spannkraft und Feuchtigkeit. Dadurch wird sie dünner und die feinen Blutgefäße scheinen stärker durch die Haut durch. Meist schimmern altersbedingte Augenringe lila-bläulich.

Nährstoffmangel

Abgesehen von genetischen oder altersbedingten Ursachen sind Augenringe oft das Ergebnis eines Vitamin- oder Mineralstoffmangels. Die Versorgung des Körpers mit essentiellen Mikronährstoffen stellt sicher, dass das Blut ausreichend mit Sauerstoff gesättigt wird und die Gefäße gestärkt werden.

Augenringe sind unter anderem ein typisches Anzeichen für Eisenmangel. Insbesondere Frauen sind davon häufig betroffen und klagen zusätzlich über Müdigkeit und eine blasse Haut. Eisen wird für die Bindung von Sauerstoff im Blut benötigt, damit dieser zu allen Zellen des Körpers gelangt und für lebenswichtige Stoffwechselprozesse eingesetzt werden kann. Ist das Blut nicht ausreichend mit Sauerstoff gesättigt, erscheint es dunkler und schimmert stärker durch die Gefäße im Bereich der Augen hindurch.

Auch Zink spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Augenringen. Das Spurenelement ist unerlässlich für verschiedene Stoffwechselprozesse und das Immunsystem. Mangelt es dem Körper an Zink, führt das im schlimmsten Fall zu Blutarmut. Ein Hinweis darauf sind dann neben einem geschwächten Immunsystem häufig auch dunkle Augenringe.

Neben Eisen und Zink kann auch eine Unterversorgung mit Vitamin B12, C, K und E Schatten unter den Augen hervorrufen. All diese Nährstoffe werden für einen normalen Stoffwechsel benötigt und unterstützen die Hautregeneration.

Schlafmangel

Schlafmangel ist der Klassiker, wenn es um die Ursache von Augenringen geht. Nach einer oder mehreren schlaflosen Nächten machen sich oft dunkle Ringe unter den Augen breit und verleihen dem Gesicht einen müden, kränklichen Ausdruck. Bei einem Schlafdefizit wird das Gewebe um die Augen häufig schlechter durchblutet. Das begünstigt die Entstehung von Augenringen.

Stress

Auch ständiger Stress und eine lang anhaltende Belastung der Augen, wie bei einem Bürojob, können dunkle Schattierungen unter den Augen verursachen. Die Zellen verlieren durch die Erschöpfung vermehrt Wasser und die Haut bildet Fältchen, die dunkle Verfärbungen zur Folge haben. Je weniger Wasser sich in der Haut befindet, desto stärker scheinen die Blutgefäße und Äderchen durch die Hautoberfläche und die dunkle Färbung unter den Augen entsteht.

Alkohol, Nikotin, Drogen

Jedem ist klar, dass der Konsum von Alkohol, Nikotin und anderen Drogen sich negativ auf den Körper auswirkt und auf Dauer Schäden hinterlässt. Auch Augenringe sind ein typisches Anzeichen dafür.

Nach einer durchzechten Nacht mit viel Alkohol wachen viele am nächsten Morgen mit Augenringen auf. Alkohol dehydriert den Körper und entzieht ihm Nährstoffe. Die Leber und Nieren sind damit beschäftigt, dieses "Gift" abzubauen. Dieser Mangel an Flüssigkeit und Nährstoffen sorgt dafür, dass man am nächsten Morgen nicht nur mit einem Kater, sondern auch mit dunklen Schatten unter den Augen aufwacht.

Beim Konsum von Nikotin hingegen wird die Sauerstoffaufnahme des Blutes beeinträchtigt. Anstelle von Sauerstoff wird Kohlenmonoxid mit dem Blut transportiert. Zudem verengen die Gefäße mit der Zeit, was zu einer Mangelversorgung der Augen und der Augenpartie führt und sich in Form von dunklen Augenringen bemerkbar macht.

Unser Tipp bei Augenringen

Unser Tipp bei Augenringen 

Wie kann man Augenringen vorbeugen?

Die genannten Ursachen sind die häufigsten Gründe für dunkle Augenringe unter den Augen. Sind die Augenringe erst einmal da, ist es fast unmöglich, sie wieder komplett zu entfernen. Im Zweifelsfall hilft nur noch ein deckender Concealer. Doch mit diesen vorbeugenden Maßnahmen kommt es erst gar nicht so weit:

Hyperpigmentierung vorbeugen

Augenringe, die aufgrund von Hyperpigmentierung entstehen, sind meist erblich bedingt. Vor allem Menschen aus dem asiatischen oder nordafrikanischen Raum neigen zu dieser Art von Augenringen. Das bedeutet jedoch nicht, dass nichts dagegen unternommen werden kann.

Der wichtigste Tipp: Augenärzte empfehlen, ´starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden. UV-Strahlung regt die Melanozyten zur Melaninproduktion an. Wer ohne Sonnenschutz oder Sonnenbrille das Haus verlässt und zu einer hyperpigmentierten Augenpartie neigt, fördert so nämlich die Entstehung von dunklen Augenschatten.

Zudem sollte man bei bekannten Allergien auf Duftstoffe, Farbstoffe usw. verzichten. Diese können Entzündungsreaktionen auslösen und sich in Form von Pigmentstörungen um die Augen bemerkbar machen.

Altersbedingte Augenringe vorbeugen

Den Alterungsprozess kann man zwar nicht aufhalten, aber man kann ihn verlangsamen. Feuchtigkeitsspendende, antioxidative Wirkstoffe wie Retinol, Hyaluronsäure und Vitamin E unterstützen die Hautregeneration und beugen dem altersbedingten Erschlaffen der Haut vor. Stoffe, die die Kollagenbildung stimulieren, wie z.B. der Jasmin-Wirkstoff, helfen ebenfalls beim Erhalt der Bindegewebsstrukturen. So kann die Elastizität der zarten Haut länger aufrechterhalten werden. Auch hier gilt es, starke Sonneneinstrahlung auf lange Dauer zu vermeiden, um den Hautalterungsprozess nicht zu beschleunigen.

Nährstoffmangel vorbeugen

Hierbei liegt die Antwort klar auf der Hand: Durch eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährungsweise kann man einem Nährstoffmangel vorbeugen. Dazu gehört auch, ausreichend Wasser zu trinken. Nur wenn der Körper ausreichend mit notwendigen Mikronährstoffen versorgt ist, können alle Organe ihre Funktionen erfüllen und so Erscheinungen wie Augenringe vorgebeugt werden.

Wer aufgrund von Unverträglichkeiten auf bestimmte Lebensmittel verzichten muss, kann sich mit Nahrungsergänzungsmitteln behelfen. Diese können einen Nährstoffmangel beheben und so dabei helfen, Augenringe verschwinden zu lassen.

Schlafmangel vorbeugen

Der einzige Weg, dem vorzubeugen, ist es, ausreichend zu schlafen. Ein Erwachsener benötigt im Schnitt 7-9 Stunden Schlaf täglich. In dieser Zeit regeneriert sich der Körper.

Wer dennoch zu wenig geschlafen hat, kann mit sanft kreisenden Bewegungen die Durchblutung unter den Augen anregen. Mit ein wenig Concealer können die dunklen Schatten vorübergehend abgedeckt werden.

Stress vorbeugen

Um das Stresslevel zu senken, muss man den Auslöser für den stressigen Zustand herausfinden. Dies kann der Job sein, emotionale Themen, Haushalt, Leistungsdruck oder ähnliche Auslöser. Den meisten Menschen hilft Bewegung gegen Stress. Dies kann Sport sein, muss es aber nicht. Oft reicht auch ein Spaziergang im Grünen aus. Außerdem sollte man einmal am Tag etwas tun, was einem Freunde bereitet. Sei es einen Kaffee mit Freunden trinken, ein Spaziergang, Sport, ein Buch lesen, Meditation, die Lieblingsserie schauen - dabei sind einem keine Grenzen gesetzt.

Nikotin und Alkohol vorbeugen

Auch hier liegt die Lösung klar auf der Hand: Auf den Konsum dieser Genussmittel verzichten oder ihn stark einschränken. Rauchen verursacht nicht nur Augenringe, sondern hat auch andere negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Gleiches gilt für regelmäßigen Alkoholkonsum.

Wer etwas über den Durst getrunken hat, sollte ausreichend Wasser trinken, um der Dehyhdration entgegenzuwirken. Zusätzlich können Elektrolyte helfen, den Mineralstoffmangel auszugleichen. So kann Augenringen nach einer Party vorgebeugt werden.

Kann die Leber schuld an Augenringen sein?

Vielleicht. Augenringe können auch auf eine Erkrankung der Leber hindeuten.
Meist sind es Erkrankungen der sog. Entgiftungsorgane wie die Leber und die Niere. Abbauprodukte, die während Stoffwechselprozessen entstehen, können bei bestimmten Erkrankungen nicht mehr richtig abtransportiert werden. Sie fließen mit dem Blut durch die Gefäße und lagern sich ab. Da die Haut in der Augenpartie besonders fein ist, schimmern diese Ablagerungen hindurch. Oft werden die Augenringe zunächst auf harmlose Ursachen zurückgeführt. Treten Sie aber in Verbindung mit anderen Beschwerden und über eine längere Zeit hinweg auf, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Auch die Schilddrüse kann hinter den Augenringen stecken.

Hilft eine Hämorrhoiden Creme gegen Augenringe?

Geht es um Hausmittel gegen Augenringe, wird weiterhin Hämorrhoiden Creme gegen Augenringe angepriesen. Man sollte davon aber lieber die Finger lassen, denn solche Cremes enthalten Stoffe, welche allergische Reaktionen auf der empfindlichen Haut im Gesicht auslösen können. Wird eine entzündungshemmende Hämorrhoiden Creme regelmäßig rund um die Augen aufgetragen, kann es sein, dass die ohnehin schon dünne Haut unter den Augen noch dünner wird. Als Resultat daraus werden die Augenringe noch sichtbarer, man bewirkt also das Gegenteil.

Fazit

Augenringe sind für viele Menschen eine belastende Angelegenheit. Meist sind die dunklen Schatten aber nur ein kosmetisches Problem und es steckt nur selten eine Erkrankung dahinter. Da Sie nun die häufigsten Ursachen für Augenringe kennen und auch wissen, wie man diesen vorbeugen kann, sollte das Problem der Augenringe bald Vergangenheit sein. In besonders hartnäckigen Fällen kann auch ein deckender Concealer Abhilfe verschaffen. Um jedoch die Augenringe loszuwerden, muss man der Ursache auf den Grund gehen. Häufig stecken auch mehrere Ursachen gleichzeitig dahinter. Fakt ist, dass man sich für seine Augenringe nicht schämen muss, denn jeder Mensch hat sie in unterschiedlichen Ausprägungen. Schuld daran ist in erster Linie die dünne Haut unter den Augen. Ob eine stärkere Ausprägung nun nur an einer langen Partynacht liegt, oder man einem Nährstoffmangel unterliegt - das muss jeder für sich selbst herausfinden. In manchen Fällen lohnt sich auch ein Besuch beim Arzt.
 
Kennen Sie weitere Ursachen für Augenringe? Schreiben Sie uns diese gerne in die Kommentare!

QUELLEN

  • Rashmi Sarkar, Rashmi Ranjan, Shilpa Garg, Vijay K. Garg, Sidharth Sonthalia, Shivani Bansal: Periorbital Hyperpigmentation: A Comprehensive Review. 2016.
  • Yau-Li Huang, Shyue-Luen Chang, Lih Ma, Mei-Ching Lee, Sindy Hu: Clinical analysis and classification of dark eye circle. 2013.
  • Amira M. Fatin, Thavin K. Mathana Sundram, Sin Sing E. Tan, Marjan Sadat Seghayat, Chew Kek Lee, Navedur Rehman, Chung Keat Tan: Classification and characteristics of periorbital hyperpigmentation. 2020.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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